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    Rechtschreibtraining

    Ein Rechtschreibtraining ist ein Programm, Übungszyklus oder Curriculum zur Verbesserung der Rechtschreibfähigkeiten sowie des orthographischen Verständnisses der Schriftsprache. Oft umfasst ein Rechtschreibtraining auch grammatikalische Inhalte oder solche der Syntax (Satzlehre). Beim Vorliegen einer Lese-Rechtschreibschwäche oder gar einer schwerwiegenden Teilleistungsstörung (Legasthenie) oder einer Dyslexie werden spezielle Rechtschreibtrainings wie etwa das „Münchner Rechtschreibtraining“1 oder das „Marburger Rechtschreibtraining“2 von erfahrenen Therapeuten und fachkundigen Lehrkräften dazu verwendet, die einer bestimmten Symptomatik zuzuordnenden Fehlerquellen zu identifizieren und schrittweise zu beseitigen.

    Bevor ein Rechtschreibtraining begonnen oder in es eingestiegen wird, macht es Sinn, einen Rechtschreibtest wie etwa die die „HSP“ (Hamburger Schreib-Probe) oder den „SLRT 2“ (Salzburger Lese- und Rechtschreibtest) durchzuführen, um die Fehlercharakteristik zu analysieren und die Lernziele zu bestimmen.

    Wann ist ein Rechtschreibtraining angebracht?

    Rechtschreibtrainings eignen sich für unterbeschulte oder beim Schreiben lernen überforderte Kinder genauso wie für fortgeschrittene Analphabeten, DaZ- oder DaF-Lerner und Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund, die in der Grundschule den Anschluss verpasst haben. Für legasthene Lerner sind sie hingegen ein absolutes Muss, denn ohne intensives Training und viel Übung bleibt das Sprach- und Textverständnis rudimentär und unentwickelt, die Schreibgeschwindigkeit langsam und das Lernen auf Textbasis uneffektiv und anstrengend.

    Doch auch als Vorbereitung auf einen Einstellungstest, für das Schreiben korrekter Bewerbungen oder zur Verbesserung der Diktat-Leistungen in der Schule machen Rechtschreibtrainings Sinn. Auch wenn heutzutage Schreibprogramme wie Word, OpenOffice oder AbiWord bereits standardmäßig über eine automatische Fehlererkennung verfügen, lohnt es sich, in Sachen Orthographie auf dem Laufenden zu bleiben.

    Tipps und Tricks für ein gutes Rechtschreibtraining

    • Machen Sie den Kindern (und überhaupt jedem orthographisch Lernenden) klar, dass das Hören, das Sprechen und das Schreiben von Wörtern in jeder Sprache inwendig zusammenhängen.
    • Buchstabe ist nicht gleich Buchstabe und der Buchstabenname ist nicht dasselbe wie sein Lautwert! Der Vokal „e“ beispielsweise trägt als Laut in unbetonten Silben den Namen „Schwa“! Als Doppelvokal („Teer“, „Meer“) wird er hell ausgesprochen – daran erkennt man ihn, deshalb muss man ihn aber auch von der Schreibweise mit Dehnungs-h unterscheiden („sehr“, „mehr“).
    • Googlen Sie nicht nach Details und Feinheiten, Sie werden nur viel Unsinn, Stückwerk und Halbwahrheiten finden und viel wertvolle Zeit verlieren. Bedienen Sie sich lieber ausgearbeiteter Trainingsprogramme.
    • Ein guter Rechtschreibtrainer muss neben seinem philologischen Fachwissen auch über linguistische, phonetische und lernpsychologische Kenntnisse verfügen.
    • Die Vertiefung des Schulwissens reicht meist nicht aus, um signifikante Verbesserungen der Rechtschreibung zu erzielen. Erkundigen Sie sich deshalb bei Fachleuten, die auf Einzelfallbetrachtungen spezialisiert sind!

    Was wird trainiert?

    Jeder Sprachenlehrer, aber auch jeder Dolmetscher, Fremdsprachenkorrespondent oder guter Rechtschreibpädagoge kennt das Phänomen der „phonologischen Bewusstheit“. Der Begriff bezeichnet „die Fähigkeit, bei der Aufnahme, der Verarbeitung, dem Abruf und der Speicherung von sprachlichen Informationen Wissen über die lautliche Struktur der Sprache heranzuziehen (…).“3. Gerade beim anfänglichen Erlernen der Rechtschreibung ist phonologische Bewusstheit enorm wichtig, da die Binnenschreibung von Wörtern mit bestimmten, regelmäßig wiederkehrenden Lautgestalten korrespondiert. Ein Beispiel wäre das Wort „wichtig“. An ihm ist zu bemerken, dass der so genannte „Ich-Laut“ gleich zweimal vorkommt – als regelmäßiger Folgelaut nach dem Vokal -i- (im Unterschied zum „Ach-Laut“, der nur nach -a-, -o- und -u- kommt) und am Wortende als Lautierung des Präfixes „-ig“, das regelmäßig immer so lautiert wird, solange nicht das Präfix „-lich“ oder Abwandlungen von ihm folgen.

    Im Grundschulunterricht wird die phonologische Bewusstheit leider oft gar nicht trainiert, geschweige denn in ihrer Reichweite oder ihrem Erkenntnispotential den rechtschreiblernenden Kindern vor Augen geführt. Der Linguistik-Professor und Lernpädagogikforscher Thomé stellt beispielsweise das Folgende über die Fähigkeit von Erstklässlern, die Differenzierung des kurz gesprochenen Lauts „e“ vorzunehmen, fest: „In einer empirischen Untersuchung zur Lautgliederung im ersten Schuljahr (…) zeigte sich, dass im Verlauf der ersten Klasse die Fähigkeit, den in den Wörtern „Ente“, „Elf“ und „Äste“ enthaltenen gleichen Anfangslaut [ε] korrekt zu bezeichnen, zugunsten eines lang gesprochenen [e:]-Lautes stetig abnimmt. Am Anfang des 1. Schuljahres benennen nur rund ein Viertel der untersuchten 66 Schüler den Anfangslaut der drei Wörter fälschlich mit langem [e:], am Ende des Schuljahres sind es schon drei Viertel der Schüler! Das bedeutet, dass offenbar als Folge des Unterrichts eine schon vorhandene sprachliche Differenzierungsfähigkeit zwischen kurzen und langen Vokalen verschüttet wurde! Die Kinder verwenden vorwiegend die Buchstabennamen für Vokale, die sie ja ohne Alternativen immer genannt bekommen!“4.

    „die hauslehrer“ und das Rechtschreibtraining

    Das Nachhilfeinstitut „die hauslehrer“ verfügt als eines der wenigen, professionellen Anbieter am Markt über eine lange, tief greifende Erfahrung in der Berücksichtigung von rechtschreibrelevanten Lernstörungen. Unsere Lehrkräfte, die oft angehende Schullehrer sind, berichten in den Teamsitzungen immer wieder von wertvollen Ergänzungen ihrer lehramtsbezogenen Ausbildung durch die Einbeziehung des pädagogisch-psychologischen „hauslehrer“-Ansatzes in ihren Nachhilfeunterricht. Profitieren auch Sie von diesen einzigartigen Synergieeffekten!

    Verweise

    1. Das „Münchner Rechtschreibtraining“ wurde von dem Diplom-Psychologen Rainer Mohr entworfen und „hat sich in der Legasthenietherapie bewährt“ (http://www.legasthenietherapie-info.de/muenchner-rechtschreibtraining.html (zuletzt abgerufen am 06.01.2016).
    2. Das „Marburger Rechtschreitraining“ wird auf der Seite http://www.legasthenietherapie-info.de/marburger-rechtschreibtraining.html (zuletzt abgerufen am 06.01.2016) als das „erste mehrfach evaluierte Trainingsprogramm zur Verbesserung der orthografischen Rechtschreibstrategie“ beschrieben.
    3. Vgl. den Wikipedia-Eintrag „Phonologische Bewusstheit“ unter https://de.wikipedia.org/wiki/Phonologische_Bewusstheit (zuletzt abgerufen am 07.01.2016).
    4. Vgl. Günther Thomé: „ABC und andere Irrtümer der Orthographie, Rechtschreiblernen, LRS/Legasthenie“; 1. Aufl. 2011; Oldenburg: Institut für sprachliche Bildung.