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    Smartphone vs. Mathe lernen – kleines Kompedium zum besseren Verstehen der Erziehung – Teil 3

    Veröffentlicht am 26.02.2017

    Haben wir überhaupt noch eine Chance unsere Kinder vor dem übermäßigen Einfluss der elektronischen Medien zu schützen?

    Gleich vorneweg – die Antwort ist einfach und klar: JA! Wir haben als Eltern den denkbar besten Einfluss und die meisten Möglichkeiten, darauf einzuwirken.

    Nur ist dies nichts, was automatisch geschieht, wir müssen schon etwas tun (wobei hier der durchaus nicht nur scherzhaft gemeinte Hinweis erlaubt sei: T U N – ist die Abkürzung für: Tag Und Nacht ).

    An dieser Stelle – mal wieder – die Vorbildfunktion!

    In meiner Arbeit erlebe ich fast täglich Eltern, die vermeintlich hilflos sich bei mir beklagen, dass ihre Kinder nicht von der Spielekonsole, dem TV-Gerät und/oder vor allem dem Smartphone wegzubekommen sind und dadurch die Lernbereitschaft für die Schule, bis hin zu den Sozialkontakten immer geringer werden.

    Leider erlebe ich dann sehr oft, dass gerade diesen Eltern es nicht auch nicht mehr auffällt, dass während des Gespräches im „Hintergrund“ das TV-Gerät läuft. Mehr noch – wenn ich dann bitte, dieses abzuschalten, wird mit Unverständnis reagiert.

    Nur – wie soll das Kind zu vernünftigem Umgang mit elektronischen Medien angehalten werden, wenn ich als Vorbild damit nicht gut umgehe? Oft genug muss ich schon zu sehr bildhaften Vergleichen greifen, um dies den Erziehungsberechtigten näher zu bringen. Da bitte ich die Eltern doch schon mal sich folgende Situation vorzustellen:

    Sie möchten, dass ihr Kind nicht mit dem Rauchen beginnt. Also setzen sie sich in den bequemen Wohnzimmersessel – mit einer dicken Havanna Zigarre, die sie genüsslich schmauchen – und sagen ihrem Kind mit erhobenem Zeigefinger: Rauchen ist nicht gesund!

    Diese Maßnahme wird von herausragendem Erfolg gekrönt sein. Manchmal verstehen die Eltern, worauf ich abziele. Nur, das ist der Anfang – ich muss bei meinem eigenen Verhalten beginnen – sonst habe ich gar keine Chance. Sie erinnern sich an den Satz aus dem ersten Teil: Man kann seine Kinder erziehen, wie man will – sie machen einem doch alles nach!

    Das ist es!

    Nur wenn Ihr Kind sieht, dass Sie verantwortungsvoll mit elektronischen Medien umgehen, haben Sie überhaupt eine Chance, dass dies auch bei den Kindern fruchtet.

    An dieser Stelle zitiere ich aus einigen Untersuchungen und Tests, die deutlich machen, welche Auswirkungen elektronische Medien auf unsere Kinder haben:

    • aus einer Studie, die im Auftrag des Landes Rheinland-Pfalz vor drei Jahren durchgeführt wurde. Es wurden 10–11-jährige Jungs befragt über den Umgang mit Smartphones. Eine der erschreckenden Feststellungen: Spätestens in diesem Alter haben die Jungs ihren ersten Pornofilm auf dem Smartphone gesehen. Auf Nachfrage konnten die Kinder weder einen Bezug zu sich oder gar zu den Emotionen herstellen.

    Was für ein Weltbild entsteht durch so eine Erfahrung? Gelinde gesagt, kein differenziertes!

    • Eine Umfrage unter Studenten an mehreren Universitäten in Silicon Valley (im Science Magazine veröffentlicht) von vor einem Jahr zu der Frage: Wenn sie nachhaltig lernen wollen (also so, dass etwas „hängen bleibt“ ), was nutzen sie? Elektronische Medien oder Alternativen?
    • Die Antworten gaben ein deutliches Bild: Über 84% der Befragten gaben an, wenn sie „wirklich“ lernen, drucken sie sich die Informationen aus und lernen mit Randbemerkungen, Kommentaren, Unterstreichungen vom Papier. Und das bei den IT-Nerds des Silicon Valley!

    Eine weitere Untersuchung an diesen Universitäten ergab sogar, dass in der Vorlesung parallel benutzte Laptops und Tablets die in der Nähe sitzenden Studenten massiv ablenken, so dass diese den Unterricht kaum noch verfolgen, geschweige denn etwas aufnehmen können.

    • Eine aufschreckende Studie, im Übrigen die weltweit größte Untersuchung, kommt aus China. Dort wurde im Zeitraum der letzten zehn Jahre untersucht, woran es liegt, dass die Lesekompetenz immer weiter sinkt.
    • Erkenntnis: Vor über 15 Jahren wurde das verbindliche Vermitteln des handschriftlichen Schreibens zugunsten des Schreibens mit Hilfe von Computern, abgeschafft. Im Laufe dieser Zeit hat sich die Lesekompetenz von etwas über 80% der Menschen, die es damals noch gut konnten, auf knapp 35% verringert!
    • Ähnliche Ergebnisse werden in neueren Untersuchungen aus über 20 Staaten in den USA gemeldet. Dort wurde in über 30 Staaten ebenfalls das Schreiben von Hand aus dem Unterricht „entfernt“.

    Nun muss man sich nur noch vor Augen führen, dass unsere verantwortlichen Bildungspolitiker, dieses auch für Deutschland planen. So in Hessen, wo schon in der Grundschule Computerklassen eingeführt werden sollen.

    Was können wir als Eltern denn nun eigentlich tun? Sollen wir mit den Kindern mit Feder und Tinte hantieren? Gar keine so blöde Idee!

    Wann haben sie Ihre letzte Postkarte oder gar einen Brief geschrieben – von Hand natürlich?

    Wann haben sie das letzte Mal in ein Lexikon geschaut und nicht „gegoogelt“?

    Kleiner Tipp am Rande: www.ixquick.de ist eine Suchmaschine, die weder viel Werbung noch Bezahleinträge zeigt, noch – und das ist das Entscheidende – ihre Suchanfragen speichert oder nachverfolgt!

    Sollten sie sich gar dazu hinreißen lassen, selbst zu lesen (in einem Buch meine ich) und ihr Kind sieht das sogar – ist das ein guter Anfang!

    Zu Ende dieses Teils noch ein Bild, das für sich selbst spricht: Kinder im Vorschulalter wurden gebeten einen Menschen zu zeichnen. Der Unterschied der Ausführung bei weniger als einer Stunde TV Konsum gegenüber mehr als drei Stunden ist so gravierend, dass mir die berühmte Spucke wegbleibt.

    Zeichnungen von Kindern nach dem Fernsehkonsum

    – wird fortgesetzt –

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