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    Aktives Zuhören

    Veröffentlicht am 19.02.2018

    Dieser Beitrag wurde inspiriert von den Ergebnissen der Studie „IQB Bildungstrend 2016“.

    Das „Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen“ an der Humboldt-Universität überprüft im Auftrag der Kultusminister die von der Kultusministerkonferenz selbst gesetzten Standards für das Bildungswesen in Deutschland. Dabei wurden die Kompetenzen von Grundschülern am Ende der 4. Klasse in den Fächern Deutsch und Mathematik untersucht. In Deutsch wurden speziell die Kompetenzen in Lesen, Zuhören und Orthografie analysiert.
    Auf der Einstiegsseite des Portals der IQB (https://www.iqb.hu-berlin.de/bt/BT2016/Bericht) finden Sie alle weiterführenden Links zu der Studie.

    Gravierende Mängel eigentlich überall

    Die aktuelle Analyse wurde am 13. Oktober 2017 der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Ergebnisse sind besorgniserregend: Die Studie weist gravierende Mängel bei allen getesteten Mindeststandards nach. Hier ein Auszug aus den Ergebnissen:

    „Im Fach Deutsch erreichen oder übertreffen im Jahr 2016 bundesweit im Bereich Lesen knapp 66 Prozent, im Bereich Zuhören gut 68 Prozent und im Bereich Orthografie rund 54 Prozent der Viertklässlerinnen und Viertklässler den Regelstandard. Den Mindeststandard verfehlen in diesen Kompetenzbereichen jeweils knapp 13 Prozent, fast 11 Prozent und rund 22 Prozent der Schülerinnen und Schüler. Kompetenzen, die dem jeweiligen Optimalstandard entsprechen, erreichen in Deutschland insgesamt sowohl im Lesen als auch im Zuhören etwa 10 Prozent und in der Orthografie fast 9 Prozent der Schülerinnen und Schüler.“

    Mehr als 10% der Schüler erreichen den Mindeststandard in Deutsch nicht mehr und nur noch bei 10% der Schüler lässt sich ein optimaler Erfolg bei der Vermittlung der Kompetenzen feststellen!

    Die Bundesländer im Vergleich

    Die Ergebnisse variieren in den einzelnen Bundesländern: Wieder gehören Bayern und Sachsen zu den Besten: „In Bayern erreicht im Lesen und in der Orthografie ein signifikant höherer Anteil der Schülerinnen und Schüler die Optimalstandards als bundesweit.“

    Berlin und Bremen sind wieder einmal das Schlusslicht beim Kompetenzerwerb: „Signifikant geringer als in Deutschland insgesamt fällt hingegen der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die mindestens den Regelstandard erreichen, in allen drei Kompetenzbereichen in Berlin und Bremen aus.“

    Und nicht nur das: Die Leistungen haben in den vergangenen 5 Jahren bereits weiter abgenommen, wie der Vergleich mit der letzten IQB-Bildungsstudie aus dem Jahr 2011 zeigt: „Für die Bereiche Zuhören und Orthografie sind hingegen signifikant negative Trends zu verzeichnen…“

    Kompetenzerwerb „Zuhören“

    Besonders interessant finde ich den getesteten Kompetenzerwerb „Zuhören“. Den Schülern wurde eine Geschichte als Audiodatei vorgespielt, zu der dann Fragen zum Inhalt und zum Verständnis gestellt wurden. Hier wird eher die akustische Aufmerksamkeit getestet; mit dem „Zuhören“, wie wir es aus Gesprächen und Unterhaltungen kennen, hat dies jedoch nichts zu tun.

    Liebe Eltern, „Zuhören“ ist eine zwischenmenschliche Disziplin, die Sie ihren Kindern am besten beibringen, in dem Sie sie durch gutes Beispiel vorleben. Lassen Sie mich mit einem Beispiel aus unserer langjährigen Tätigkeit verdeutlichen, was ich meine. (Die folgende Szene zeigt deutlich, wie man es nicht machen sollte):

    Die Mutter steht in der Küche und schneidet das Gemüse für das Abendessen. Sie zitiert ihren Sohn herbei und fordert ihn auf zu zeigen, dass er seine Englischvokabeln gelernt hat. Dabei sieht sie nicht von ihrer Tätigkeit auf und ihr Rücken bleibt dem Kind abgewandt. Der Sohn fühlt sich zunehmend unwohl und kann die Fragen seiner Mutter nicht mehr wirklich beantworten. Er kommt ins Stottern und antwortet falsch. Die Mutter reagiert daraufhin gereizt, weist ihren Sohn zurecht und macht ihm Vorwürfe, nicht gelernt zu haben. Daraufhin ist der Junge so verschüchtert, dass er keine Antwort mehr gibt. Seine Mutter hat sich während des „Gesprächs“ nicht umgedreht. Erst als sie ihm Vorwürfe macht, blickte sie ihren Sohn dabei an.

    Solche und ähnliche Erfahrungen machen wir von „die hauslehrer“ immer wieder bei unseren Hausbesuchen.
    Eltern können jedoch durch ein stimmiges Kommunikationsverhalten ihren Kindern zeigen, dass eine ausgewogene und wohlmeinende Kommunikation möglich und auch erwünscht ist. Diese wird allgemein als „aktives Zuhören“ beschrieben.

    Hinhören ist nicht Zuhören

    In unserem obigen Beispiel hat die Mutter zwei grundlegende Fehler gemacht:

    Nr. 1
    Sie hat dem Gespräch und dem Gesprächsverlauf keine wirkliche Aufmerksamkeit gewidmet. Das emotionale Setting war frei von Wohlwollen und Hinwendung; der Sohn hat sich von Anfang an in dieser Situation unwohl gefühlt. Dies wiederum führte dazu, dass er nicht in der Lage war, die Anforderung seiner Mutter zu erfüllen, obwohl er im Unterricht vorher bewiesen hatte, dass er den Stoff verinnerlicht und gelernt hat.

    Nr. 2
    Die Mutter ging mit einem hohen Erwartungsdruck an ihren Sohn in das Gespräch. Da der Junge nicht reagierte wie gewünscht, wurde daraus die falsche Schlussfolgerung gezogen, er hätte nicht ausreichend gelernt. In dieser Situation, unfähig sich zu verteidigen, ist das Ergebnis dieses Gesprächs ein tiefes Missverständnis zwischen Mutter und Sohn, das beide negativ emotional zurück lässt. Wiederholt sich diese Situation immer wieder, kann die zwischenmenschliche Beziehung zwischen den beiden Schaden nehmen.

    Die Mutter in unserem obigen Beispiel ist sicherlich keine schlechte Mutter. Sie ist erst vor kurzem von der Arbeit gekommen und muss nun schnell das Abendessen vorbereiten. Hätte sie dies nicht als letzten Tagesordnungspunkt zu bewältigen, hätte sie sicher auch mehr Zeit und Geduld, sich ihrem Sohn zuzuwenden, um sich wirklich auf ihn einlassen zu können.

    Eigentlich hat die Mutter ihren Sohn wie einen Angestellten oder Arbeitskollegen behandelt, von dem sie die Ergebnisse einer vorher eingeforderten Arbeitsleistung abforderte. Den Stress der Arbeit mit nach Hause genommen, bemerkte sie nicht, dass sie bereits zu Hause ist. Ihr Sohn reagiert auf den Stress und spiegelt ihn. Im Mutter-Sohn-Verhältnis ist es ihm unmöglich, sich dieser Situation zu entziehen und er ist auch noch viel zu jung, um die ungenügende Situation zu erkennen und auf Alternativen hinzuweisen. Diese kommunikative Reife muss von der Mutter ausgehen. Sie hätte erkennen müssen, dass sie momentan nicht in der Lage ist, ein zielgerichtetes Gespräch zu führen. An dieser Stelle wäre die einzig richtige Konsequenz gewesen: Das Abfragen der Englisch-Vokabeln kann auch bis nach dem Abendessen warten!

    Endlich zu Hause angekommen, kann nun auch die Mutter entspannt die Vokabeln abfragen. Ihr Sohn spiegelt nun Ihre Entspannung und Gelassenheit und ein wirkliches Miteinander kann stattfinden. Das Ergebnis wäre das, welches die Mutter haben wollte: Sie konnte sich überzeugen, dass ihr Sohn die Vokabeln gelernt hat. Als Resultat hätten sich beide über dieses Ergebnis gefreut. Der Sohn hätte eine Bestätigung für seine Lernbemühungen erhalten und die Mutter die Sicherheit, dass ihr Junior seine Hausarbeiten erledigt hat.

    Aus diesem Beispiel kann man eine Grundregel des aktiven Zuhörens ableiten:

    „Aktives Zuhören“ bedeutet, aufmerksam zu sein

    Um aktiv zuhören zu können braucht es eine innere Einstellung, die es mir ermöglicht meine gesamte Aufmerksamkeit meinem Gegenüber zu widmen. Wenn es mir nicht gelingt meine Aufmerksamkeit von meinen inneren Gedanken Sorgen und Problemen wegzulenken, sollte eine wichtige Kommunikation nicht stattfinden!

    „Aktives Zuhören“ vertieft das Verständnis der Gesprächspartner untereinander und leistet einen bisher immer noch unterschätzten, sehr wichtigen Beitrag zur Verbesserung zwischenmenschlicher Beziehungen. Durch das wertschätzende Zugewandt-Sein zu meinem Gesprächspartner und eine lösungsorientierte Kommunikation, die nicht darauf aus ist, Schuld zu verteilen, sondern die Gedanken und Mitteilungen meines Gegenübers aufzunehmen.

    „Aktives Zuhören“ bedeutet, aufmerksam zu sein

    Um aktiv zuhören zu können braucht es eine innere Einstellung, die es mir ermöglicht meine gesamte Aufmerksamkeit meinem Gegenüber zu widmen. Wenn es mir nicht gelingt meine Aufmerksamkeit von meinen inneren Gedanken Sorgen und Problemen wegzulenken, sollte eine wichtige Kommunikation nicht stattfinden!

    „Aktives Zuhören“ vertieft das Verständnis der Gesprächspartner untereinander und leistet einen bisher immer noch unterschätzten, sehr wichtigen Beitrag zur Verbesserung zwischenmenschlicher Beziehungen. Durch das wertschätzende Zugewandt-Sein zu meinem Gesprächspartner und eine lösungsorientierte Kommunikation, die nicht darauf aus ist, Schuld zu verteilen, sondern die Gedanken und Mitteilungen meines Gegenübers aufzunehmen.

    Wer führen will, muss folgen können

    Aktive Zuhörer sind daher auch aktive Fragensteller. Wenn sie etwas nicht verstanden zu haben glauben, fragen sie nach. Das, was sie verstanden haben, fassen sie in eigenen Worten zusammen. So bekommt das Gegenüber die Gelegenheit, zu hören, ob das Gesagte auch vollständig „angekommen“ ist. Auf diesem Weg werden Missverständnisse vermieden, beziehungsweise schnell aus dem Weg geräumt. So lassen sich leichter Lösungen für Probleme finden. Die Gesprächspartner gehen empathisch miteinander um. So steigt nicht nur die Gesprächsqualität, sondern auch das Vertrauen untereinander.

    Der aktive Einstieg des Zuhörers in eine Kommunikation beginnt schon auf der nonverbalen Ebene bei der Körperhaltung. Wer mit verschränkten Armen und Stirnrunzeln dasitzt, signalisiert alles andere als die Bereitschaft, sich offen einlassen zu wollen. Wenn die Körpersprache jedoch von Entspannung erzählt, zum Beispiel wenn der Oberkörper sich nach vorne öffnet und das Gesicht mit einem offenem Blick den Blickkontakt hält, wird eine Situation geschaffen, die zur Kommunikation einlädt.

    Im Gespräch wird Zustimmung und Verständnis durch einfaches Nicken signalisiert oder auch verbal bestätigt: „Ja, ich verstehe.“

    Wenn der Sprecher Pausen macht, lassen Sie ihn gewähren. Kommen Sie nicht in die Versuchung hier das Gespräch „führen“ zu wollen. Halten Sie die Pause, in welcher der Sprecher seine Gedanken sortiert und nach den passenden Wörtern sucht. Wenn Sie als Zuhörer glauben, etwas nicht richtig verstanden zu haben, fragen Sie nach. Fassen Sie von Zeit zu Zeit das Gehörte in eigenen Worten zusammen: „Habe ich das bisher richtig verstanden, dass…?“ So werden leicht versteckte Missverständnisse aufgedeckt. Diese Spiegelung des Gesagten gibt dem Sprecher die Gewissheit, auch richtig verstanden worden zu sein.

    Diese nondirektive Gesprächsführung will den Sprecher dort abholen, wo er oder sie ist. Wir müssen als Zuhörer aber erst herausfinden, wo das ist. Wir laden unseren Gesprächspartner ein, sich zu öffnen und stellen durch die wohlwollende Art und Weise sicher, dass ein Gesprächsraum entsteht, in dem dies auch möglich wird.

    Diese Art der Gesprächsführung wurde von dem US-amerikanischen Psychologen und Psychotherapeuten Carl Rogers als Werkzeug für die Gesprächspsychotherapie entwickelt und auch erstmals beschrieben. Seit einiger Zeit findet sie nicht nur in der Therapie Einsatz, sondern auch bei der Schulung allgemeinen ärztlichen Kommunikationsverhaltens, sowie bei der Personalentwicklung in der Wirtschaft, bei Mediatoren und Deeskalationsexperten. Die zunehmende gesellschaftliche Relevanz der hingewandten Kommunikation zeigt deutlich, dass es sich hier nicht um eine rein akademische Methode handelt, vielmehr um eine, die für alle Bereiche unserer interpersonellen Kommunikation einsatzbereit ist.

    Unser Institut hat schon früh erkannt, dass die Prinzipien der Gesprächsführung nach Rogers auch für die Kommunikation mit Schülern sehr geeignet sind. Bevor wir von „die hauslehrer“ Ihnen einen unserer Lehrer nach Hause schicken, haben Letztere in Schulungen gelernt, aktiv zuzuhören. Wir legen großen Wert darauf, dass wir in einen ehrlichen und authentischen Dialog mit unseren Schülern treten können. Unser Ziel ist es, Vertrauen der Schüler zu uns aufzubauen und mit ihnen einen empathischen Umgang zu pflegen, der es ermöglicht, auf Augenhöhe wirksamen Unterricht durchzuführen.

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