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    „Die Kunst, bei sich zu bleiben“ – in Zeiten von Corona

    Veröffentlicht am 22.06.2021

    Seit mehr als einem Jahr leben wir mit einem Virus, dass uns als Menschen vor zunehmende Herausforderungen stellt. Vieles, was wir im Lauf der Jahrzehnte verdrängt haben – persönlich, politisch, klimatechnisch, wirtschaftlich, unsere eingefahrenen Glaubenssätze, Einstellungen, Gewohnheiten und Traumatisierungen –  kommt ans Licht und wird auf die Probe gestellt. Im letzten Jahr wurden immer mehr Maßnahmen verhängt und das gewohnte Leben hatte auf diese Weise tiefgreifende Einschränkungen – für die einen mehr, für andere weniger – erfahren.

    In meinem Aufsatz geht es nicht darum, irgendwelche Maßnahmen zu kritisieren.  Dafür ist es für mich nicht die passende Plattform.
    Ich möchte nur auf Möglichkeiten und Chancen eingehen, die – neben anderen – auch im pädagogisch-psychologischen Ansatz von „die hauslehrer“ enthalten sind, um sich durch diese schwierigen Zeiten zu manövrieren, sie zu durchschauen und sie zu meistern. Gerade was den Umgang mit zunehmenden Ängsten betrifft, können sich einige Möglichkeiten im Ansatz von „die hauslehrer“ anbieten.

    Im Großen und Ganzen kann ich es zusammenfassen als: „Die Kunst, bei sich zu bleiben“.
    Bei der heutigen Fülle an Informationen, Meinungen, Hiobsbotschaften über unterschiedliche Medien und Kanäle ist es schwierig, das Passende für sich herauszufiltern.

    Die absolute Wahrheit werden wir nicht erfahren. Umso mehr gilt es hier, möglichst bei sich zu bleiben. Ich könnte mich fragen, welche Beziehung ich zu diesem Virus habe. Welche Urängste werden bei mir ausgelöst? Welche Erfahrungen haben mich geprägt? Bin ich womöglich traumatisiert worden? Stelle ich mir diese Fragen und auch einige mehr, trete ich in Kommunikation mit mir selbst und entwickle zum Außen die nötige Distanz.

    Im Lehrer-Schulungszyklus von „die hauslehrer“ bieten sich hierzu u.a. Aspekte der klientenzentrierten Gesprächsführung von Carl Rogers an.

    Hier stehen drei Punkte im Vordergrund:

    1. Empathie

    Ohne einen liebevollen, achtsamen und dankbaren Umgang mit mir selbst, kann ich gerade diese Krise nicht bewältigen. Ich achte auf meine Gedanken, meine Gefühle, meine Sorgen und Ängste. Erst wenn ich diese Ebene erreicht habe, kann ich auch anderen gegenüber mitfühlend wirken.

    1. Kongruenz

    Denken, Fühlen Handeln und Sprechen bilden eine Einheit. Wir erleben, wie heute zunehmend Denken und Fühlen voneinander abgespalten werden. Das Handeln basiert weitgehend auf Statistiken, Daten, Zahlen und Kurven, mit denen man ständig konfrontiert wird. Zunehmend werden wir ins Denken gedrängt und teilweise denken wir bei allem, was wir tun, nicht weiter. Hier gilt es, sich der eigenen Realität zu stellen und diese nicht zu verdrängen.

    1. Akzeptanz

    Ich nehme mich selbst so an wie ich bin. Ich sehe meine Ängste, meine

    Unzulänglichkeiten, aber auch meine Kraft und mein Vermögen, diese Situationen zu bewältigen.

    Dankbarkeit

    Ein weiterer Aspekt, den ich noch ergänzen möchte, ist das Stehen in und das Entwickeln von Dankbarkeit. Gerade in dieser Zeit bietet sich mir die Chance, meinen Körper wertzuschätzen, für die Kräfte der Natur und den Zusammenhalt von Menschen dankbar zu sein.

    Bin ich bei mir selbst angekommen und womöglich auch noch mit mir selbst im Reinen, kann ich mich auf meine Mitmenschen beim Zusammenleben – und beim Unterrichten als Lehrer -achtsam einlassen.  Ich zeige Präsenz und Standhaftigkeit und bin frei von Verurteilung, Täter-Opferspiralen und Rechtfertigungsstrategien. Es wird nichts schön und nichts schlechtgeredet und ich verhelfe durch meine Klarheit auch anderen zur Klarheit. So vermeide ich die grundlegenden Fehler, die bei der Kommunikation auftreten.

    Bevor ich auf diese Fehler oder auch besser Irrtümer oder Umwege eingehe, möchte ich auf eine grundlegende Voraussetzung hinweisen, ohne die jeder Kommunikationsakt zum Scheitern verurteilt ist: Die Bereitschaft und die Fähigkeit zuzuhören.
    Mir scheint, dass heutzutage diese Bereitschaft abhandenkommt.

    Hier einige Aspekte aus dem Lehrer-Schulungszyklus von „die hauslehrer“, die sich auf Fehler beziehen, die bei der Kommunikation oft auftreten.

    1. Meinungen

    Es ist erstaunlich, wie sehr wir in dieser Krisenzeit mit verschiedensten Meinungen konfrontiert werden. Es spricht grundsätzlich nichts dagegen, dass sich jeder seine Meinung bildet. Die Frage stellt sich nur, was ist bei diesen Meinungen „mein“?
    Oft sind es die Meinungen von Fachleuten oder Gruppen, die sich selbst erst diese Meinungen gebildet haben. Wissenschaftler, Politiker, Lehrer, Künstler, Wirtschaftsvertreter, Gruppierungen im Internet … die meisten haben ihre eigenen Meinungen. Ich muss mir hier immer wieder die Frage stellen, auf welche Meinung ich höre. Den Kommunikationsvorgang ständig mit Meinungen zu überladen, wird diesen zum Stillstand bringen. Wo schon so viele Meinungen sind, ist Lernen und Erfahren kaum noch möglich.

    1. Glaubenssätze

    Verfestigen sich Meinungen immer mehr, werden sie irgendwann zu Glaubenssätzen. Ein Glaubenssatz kann mittlerweile so stark sein, dass er Jahrhunderte überdauert. Beispiele: „Politiker sind grundsätzlich „korrupt“, sonst wären sie ja nicht so weit gekommen.“ „Krankheit und Schmerz müssen aus der Gesellschaft ausgegrenzt und dort „bekämpft“ werden.“
    Kann ich hier vielleicht einen Perspektivenwechsel vollziehen?
    Können Politiker nicht auch empathisch und am Gemeinwohl orientiert sein und trotzdem weit kommen?
    Bieten Krankheit und eventuell auch Schmerz – bis zu einem gewissen Grad – nicht auch die Chance zur Heilung und zur Stärkung?

    1. Dramatisieren

    Wir neigen in Krisenzeiten sehr zum Drama und schaffen auf vielen Ebenen unsere Bühnen und Inszenierungen. Welchen Platz nehme ich bei diesen Aufführungen ein? Bin ich noch neutral in der kompletten Darstellung. Manchmal kommt es einem vor, als ob man in einem Traum oder falschen Film durch die Welt geht. Spätestens hier sollte man auf die Stopptaste drücken und versuchen, diesen Film anzuhalten.

    1. Schönreden oder Schlechtreden

    Werbung machen für unsere Glaubenssätze und Überzeugungen gehört zum Alltag. Aber auch hier blockiere ich auf lange Sicht meinen freien Blick auf die Dinge und die Geschehnisse und hindere mich an der wirklichen Kommunikation.

    1. Manipulieren

    Die manipulative Kraft der Medien und des Internet ist mittlerweile so offensichtlich, dass ich dem kaum noch entkommen kann. Auch in Kommunikationsakten sollte ich mehr auf Situationen achten, bei denen mich mein Gegenüber beeinflussen will.

    1. Emotionalisieren oder Versachlichen

    Emotionalisieren versucht meistens eine Abhängigkeit herzustellen und wirkt in den meisten Fällen sehr vereinnahmend und manipulativ (oft unter Freunden, die es gut mit einem meinen…) Versachlichen bringt einen Abstand mit sich und kann Barrieren aufbauen, um sich ja nicht einlassen zu müssen. (oft in Gesprächen mit „Fremden“…)

    1. Fachsprache

    Auch die Fachsprache schafft in vielen Fälle einen Abstand zu meinem Gesprächspartner, zeigt sie doch, dass ich vieles besser weiß und es durch Studien belegen und beweisen kann. Auch diese Kommunikation schafft Distanz, ist einseitig und oft abgespalten von der Realität.

    Um über diese Fehler bei der Kommunikation hinauszukommen, möchte ich auf einige Auswege hinweisen, die ich in einem anderen Blog-Text näher beleuchten möchte:

    1. Informieren statt ignorieren
    2. Aufklären statt dramatisieren
    3. Sich positionieren statt manipulieren
    4. Mitgefühl zeigen statt emotionalisieren

    Es lassen sich mit Sicherheit noch mehr Punkte finden, die einen Kommunikationsakt verbessern können. Bin ich durch ein bestimmtes Muster geprägt, fehlt oft die Klarheit im Kommunikationsakt. Tatsächlich findet dann irgendwann keine Kommunikation mehr statt. Es fehlt die gemeinsame Ebene.

    Eine Möglichkeit bei der klientenzentrierten Gesprächsführung bietet das „Spiegeln“. Dazu muss ich mich aber frei machen von den verschiedensten Mustern, die mich prägen.Das heißt letztendendes, ich komme wieder zu mir zurück, um Klarheit bei mir aufzubauen. Ich räume auf mit meinen Meinungen, Glaubenssätzen, Beurteilungen, Emotionalisierungen … und werde einfach und klar.

    Wie sich das „Spiegeln“ äußern könnte, möchte ich auch in einem anderen Blog-Text darstellen.

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