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    Kleines Kompendium zum besseren Verstehen der Erziehung (Teil 9) – Verantwortung Teil 2

    Veröffentlicht am 14.05.2019

    Verantwortung für das, was wir tun oder auch nicht tun hat Auswirkungen auf alle, mit denen wir in Kontakt kommen.

     Ein schon fast philosophischer Gedanke soll von dem Physiker Werner Heisenberg (das war der Kerl mit der Unschärferelation) einmal geäußert worden sein:“Wenn ich in Hamburg ins Meer spucke, sind die Wassertröpfchen im Meer vor der Spitze Südafrikas danach nicht mehr an der gleichen Stelle.“

    Klingt erst mal komisch, doch wenn man sich das genauer überlegt – klar, muss wohl so sein. Im Übrigen trifft das auf das ganze Meer zu.

    Im übertragenen Sinn bedeutet das auch, dass jede unserer Handlungen einen Einfluss auf unsere direkte Umgebung hat, aber auch viel weitere Kreise zieht als wir oft in dem Moment überschauen. Das trifft natürlich genauso zu auf unser Nichthandeln.

    Verantwortung übernehmen hat immer eine Vorbildfunktion

     Bleiben wir doch bei den Menschen, die uns am nächsten sind. Das sind Verwandte, Partner, Freunde und speziell unsere Kinder.

    Wir alle möchten, wenn wir einigermaßen seelisch gesund sind, doch „gemocht“ werden. Also fangen wir schon ganz früh als Kind an, uns so zu verhalten, dass unsere Eltern uns möglichst gernhaben. Haben wir da bei der Auswahl der Eltern eine gute Fee an der Seite gehabt und das Glückslos gezogen, ist eine gute Basis für das weitere Leben gelegt.

    Aus meinen Erfahrungen mit kriegstraumatisierten Eltern, die von den allermeisten „Kindern“ meiner Generation geteilt werden, lernte ich nicht unbedingt als wichtigstes Kriterium fürs Leben, Verantwortung zu übernehmen. Eher schon, dass irgendeine Instanz oder Person „sagt, wo es lang geht“. Allerdings war mir das als Kind natürlich nicht bewusst, sehr viele Erwachsene in Deutschland verhielten sich so, also war das „normal“. Erst in den aufmüpfigen sechziger Jahren übte meine Generation, mehr Verantwortung zu übernehmen.

    Auch aus dieser Erfahrung sollten wir alle froh sein, dass Jugendliche solche Aktionen wie „Fridays for future“ ins Leben rufen.

    Doch zurück zu jedem Einzelnen von uns. Verantwortung beginnt schon bei den sogenannten „kleinen“ Dingen des Lebens. Diese sind oft ohne großen Aufwand von gedankenlosem und somit verantwortungslosem Handeln zu befreien. Ob das nun die Tragetasche ist, die wir von zu Hause zum Einkaufen mitnehmen, um Plastiktüten zu vermeiden oder erst mal in eine Zeitung (ja diese Dinger aus richtigem Papier gibt es noch) reinschauen, ob überhaupt etwas im TV kommt, was wir anschauen möchten und nicht einfach mal „durchzappen“, um irgendwo hängenzubleiben. Wenn wir unseren Alltag durchforsten, werden wir eine enorme Anzahl an Möglichkeiten finden, die uns ein Mehr an Eigenverantwortung schenken und das ohne Mehraufwand.

    Wenn es uns dann auch noch gelingt, die Verantwortung für uns selbst deutlicher zu übernehmen, erst dann haben wir überhaupt eine Chance, dies auch unseren Kindern zu vermitteln. Natürlich sollte jeder Einzelne es tunlichst vermeiden, diese Haltung allzu krampfhaft umzusetzen.

    Ich und die Anderen…….

    Bei den eigenen Kindern scheint die Sache noch recht einfach. Wie schon erwähnt gilt das eherne Gesetz:

    Kinder kannst Du erziehen wie Du willst – sie machen Dir doch alles nach!

    Doch wie sieht es denn aus, wenn ich bei Partnern, Freunden, Verwandten, Bekannten oder auch bei gänzlich Unbekannten Verhaltensweisen sehe, die – bei aller Vorsicht – nicht zu tolerieren oder gar gutzuheißen sind?

    Mische ich mich in angemessener Form ein – oder schaue ich weg? Nicht einfach zu beantworten, möchte man schnell antworten!

    Meine eindeutige Position ist hier: Wegschauen, nicht Einmischen ist die denkbar schlechteste Option!

    Ein wenig schwieriger wird es tatsächlich, die angemessene Form der Einmischung zu finden.
    Da fällt mir gerade ein Extrembeispiel aus den siebziger Jahren ein, eine „beliebte“ Frage der Musterungskommission bei Kriegsdienstverweigerern war: Mehrere Russen versuchen ihrer Freundin sexuelle Gewalt anzutun, sie kommen dazu und haben eine Maschinenpistole dabei. (Kein Witz, das war damals so!).

    Diese Situation wird so wohl nicht oft vorkommen, doch in einer Zeit, in der Gewalt eine zunehmende Rolle spielt, kann man schon einmal darüber nachdenken, wie man sich verhalten soll. Klar erfordert Verantwortung auch Zivilcourage und man muss sich ja auch in einer solchen Extremsituation möglichst nicht allein einmischen. Man kann Öffentlichkeit herstellen, Ordnungskräfte anrufen und noch einiges mehr. Wegschauen hilft keinem.

    Ein anderes Beispiel aus eigener Erfahrung ist beinahe schon eine Comedy-Nummer.
    Ein etwa zweijähriger Junge haut beim Sandkastenspiel einem anderen die Schaufel auf den Kopf. Die Mutter des Jungen tadelt ihn mit den Worten: „Mark-Kevin – darüber müssen wir zu Hause aber noch einmal reden!“ (Der Name stimmt!).
    Das hat den Jungen aber so richtig beeindruckt und sein Verhalten nachhaltig verändert (das war jetzt ironisch gemeint, nur damit wir uns verstehen).

    Ein Kind in diesem Alter kann den Zusammenhang zwischen einer Handlung und seiner Konsequenz nur unmittelbar verstehen und nicht mit einer längeren Pause dazwischen.

    Ein paar Tipps für den Alltag

    Verantwortungsvolles Handeln beginnt bei uns!

    Gehen Sie spielerisch damit um. Legen Sie selbst die Regeln fest, wie und wann Sie Dinge ändern. Schaffen Sie sich „Kontrollinstanzen“! Schauen Sie täglich bei sich selbst nach, wie es klappt und ob und wohin es eine Tendenz gibt.

    Verantwortung wird zur Vorbildfunktion!

    Wenn es bei uns selbst funktioniert, erst dann haben wir eine Chance, dass es auch bei anderen fruchtet. Das gilt für alle Bereiche unseres Lebens, wie heißt es so treffend:

    Die einzige Möglichkeit die Welt zu verändern, besteht darin, dass Du Dich selbst veränderst!

    Verantwortung heißt – nicht wegschauen!

    Gerade im Freundeskreis sollte ich auf offensichtliches Fehlverhalten hinweisen, denn ein Freund muss auch kritisch sein können und dürfen.

    Dies gilt nuanciert für alle Menschen, mit denen ich in Berührung komme.

    Daher – jetzt damit beginnen und keine Luftschlösser für die Zukunft bauen.

     

    Fortsetzung folgt……

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