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    Sommerschule und Nachhilfe in den Ferien

    Veröffentlicht am 07.07.2021

    Das Homeschooling brachte nicht den gewünschten Erfolg. Der digitale Unterricht hat, trotz engagierter Lehrkräfte und motivierter Schülerinnen und Schüler, in Teilen komplett versagt. Vielen Kindern und Jugendlichen ist der Glauben an ein funktionierendes System Schule während der letzten Monate abhandengekommen. Unterricht in den Ferien und Nachhilfe in den Ferien sollen nun das schaffen, was Schule in den letzten Monaten nicht konnte, nämlich altersgerechtes und umfassendes Wissen zu vermitteln.

    Lange Zeit wurden die Mängel des coronabedingten Distanzunterrichts heruntergespielt, obwohl Lehrkräfte, Eltern und Schülervertretungen in der Vergangenheit öfters darauf aufmerksam machten. Mangelnde Digitalisierung und das bloße Verteilen von Arbeitsblättern und Arbeitsaufträgen ohne wirkliche Rückkopplung über den Lernerfolg wäre eigentlich einem kompletten Schulausfall gleichzusetzen. Familiäre Spannungen, wenn es um Abarbeiten der Wochenpläne oder der Hausaufgaben geht, brachten zudem das soziale Gefüge der Familie an seine Grenzen. Nicht zuletzt reduzierten die fehlenden persönlichen Interaktionen zwischen Lehrkräften und der Klasse den Distanzunterricht zu einem fast reinen Selbststudium, in dem mehr die Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern die Akteure waren als die Lehrkräfte an den Schulen. Eine aktuelle Studie der Frankfurter Goethe-Universität kam nun zu dem Ergebnis: Die Leistungen von Schülerinnen und Schülern stagnierten zum größten Teil komplett. Die Lernerfolge während des Distanz- oder Wechselunterrichtes seien die gleichen, wie in den sechswöchigen Sommerferien (vgl. Auswirkungen von COVID-19-bedingten Schulschließungen auf die Schülerleistung).

    Gespräche mit den Nachhilfeschülerinnen und -schülern von „die hauslehrer“ sowie deren Eltern aus dem Regionalbereich Mayen – Koblenz – Limburg zeigten zudem auf, dass nicht den in großen Teilen engagierten Lehrkräften die Schuld an dieser Misere zugeschrieben wird, sondern dass das System Schule – als ein meist ideenloses und unflexibles Zusammenspiel der Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung – hier versagt hat. In diesen Gesprächen kam auch eine gewisse Rat- und Hilflosigkeit zum Ausdruck, wenn es um die Frage ging, wie man nach diesem ganzen Hin und Her wieder erfolgreich in einen normalen Schulalltag starten kann.

    Sommerschule – Unterricht in den Sommerferien soll Bildungslücken schließen

    In vielen Bundesländern soll nun die freiwillige Schule in den Sommerferien coronabedingte Lernrückstände und Wissenslücken schließen. Der Einfallsreichtum an großartigen Bezeichnungen ist schier grenzenlos. Ob nun Ferienschule, Sommerschule, Lernbrücke oder freiwillige Lern- und Förderkurse, hinter allem steckt der Versuch, in wenigen Tagen das aufzuholen, was in den letzten Monaten an Wissensvermittlung nicht gelungen ist.

    Was aber bringt es tatsächlich den Schülerinnen und Schülern, wenn diese freiwillig in eine Sommerschule gehen und an Unterricht in den Sommerferien teilnehmen? Diese Frage kann nicht eindeutig beantwortet werden, denn der Erfolg hängt neben der Motivation der Kinder und Jugendlichen vor allem vom Konzept des Angebotes und dessen Qualität ab.

    Deshalb ist es angeraten, sich vor Anmeldung kundig zu machen, ob folgende Mindestvoraussetzungen durch die Sommerschule erfüllt werden können:

    • Der Ferienunterricht wird durch (fachlich) ausgebildete Lehrkräfte, kompetente Lehramtsstudenten oder erfahrene Nachhilfekräfte geleitet.
    • Der Focus liegt auf den zentralen Grundkompetenzen in Mathematik, Deutsch und Englisch bzw. im Abituralter auf dem Unterrichtsstoff der Leistungskurse.
    • Die Lerngruppen sind homogen, also klassenstufen- und unterrichtsfachgleich, und maximal auf normale Klassenstärke begrenzt.
    • Der Unterricht in den Sommerferien beschränkt sich nicht nur auf das Abarbeiten von Arbeitsaufträgen, sondern richtet sich zum einen nach dem jeweils individuellen Nachholbedarf und zum anderen nach zwingend zu vermittelnden schulfachlichen Grundlagen.
    • Die Sommerschule findet in den letzten beiden Wochen der Ferien statt, um zum einen die Ferien für die Kinder und Jugendlichen nicht zu „zerreißen“ und zum anderen durch einen fließenden Übergang ins neue Schuljahr positive Lerneffekte mitnehmen zu können.

    Private Nachhilfe als Abhilfe

    Viele Eltern und deren Kinder überlegen auch, als Ergänzung oder Alternative zur Sommerschule, die coronabedingten Wissenslücken durch private Nachhilfe in den Ferien aufzuholen. Das Angebot ist vielfältig, neben Crash-Kursen in den Ferien oder Prüfungsvorbereitungskursen gibt es auch die unterrichtsbegleitende Nachhilfe. Was für wen das Richtige ist, hängt vor allem vom persönlichen Leistungsstand der Schülerinnen und Schüler sowie den erhofften Effekten ab.

    Aber auch hier sollten die einzelnen Nachhilfeangebote genauer geprüft werden, um einen Nachhilfeanbieter zu finden, welcher neben einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis mit einem individuellen und auf die einzelnen Schülerinnen und Schüler abgestimmten Konzept zum Aufholen von Wissenslücken aufwarten kann.

    Kriterien für die Auswahl einer Nachhilfeschule können zum Beispiel sein:

    • Der Nachhilfeanbieter ist in der Region bekannt und hat einen guten Leumund sowie positive Bewertungen.
    • Die Nachhilfe wird nach einem nachvollziehbaren pädagogischen Konzept durchgeführt, welche die individuellen (entwicklungsabhängigen) Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen berücksichtigt.
    • Es wird in sehr kleinen homogenen Lerngruppen oder in Einzelnachhilfe unterrichtet.
    • Die Ziele der angebotenen Nachhilfe sind realitätsnah und richten sich vor allem nach dem jeweils individuellen Entwicklungspotential.
    • Die Nachhilfekräfte sind fachlich und pädagogisch kompetent sowie durch Schulungen des Nachhilfeanbieters zusätzlich qualifiziert.
    • Es findet ein individuelles (kostenloses) Beratungsgespräch vor Beginn des Nachhilfekurses oder der unterrichtsbegleitenden Nachhilfe statt.
    • Die Lehrkraft informiert sich vor der ersten Nachhilfeeinheit ausführlich über den Wissensstand sowie über die persönlichen Ziele des Schülers bzw. der Schülerin und berücksichtigt diese Erkenntnisse in ihrer kurzfristigen und langfristigen Nachhilfeplanung.
    • Die Nachhilfekraft dokumentiert fachliche und pädagogische Inhalte der Nachhilfe sowie erreichte Lernfortschritte.

    Staatliche finanzielle Hilfen

    Bildungsgutschein

    Kinder- und Jugendliche, deren Eltern Leistungen nach dem ALG II (Hartz IV), Sozialgeld. Sozialhilfe, Kinderzuschlag oder Wohngeld erhalten, können zum Aufholen von Wissenslücken, aber auch zur unterrichtsbegleitenden Nachhilfe Unterstützung im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets (Bildungsgutschein für Nachhilfe beantragen) erhalten.

    Eingliederungshilfen für Kinder und Jugendliche

    Schülerinnen und Schüler mit besonderen Schwierigkeiten beim Rechnen, Lesen und Rechtschreiben oder mit körperlichen, geistigen oder seelischen Beeinträchtigungen  (u.a. AD(H)S, Konzentrationsstörung, Reifeverzögerung, Dyskalkulie, Lese-Rechtschreibschwäche, Autismus, Sprachstörungen, Wortfindungsstörungen) haben unter bestimmten Voraussetzungen auch einen Anspruch auf finanzielle Unterstützung. ⇒ mehr dazu

    In beiden Fällen kann bei den zuständigen Jugendämtern oder Jobcentern um Rat gefragt werden. Aber auch die meisten Schulen kennen sich mittlerweile in diesen Themen gut aus.

    Was ist wirklich sinnvoll?

    Ob die Sommerschule oder eine private Nachhilfe in den Ferien wirklich sinnvoll ist, ist nicht pauschal zu beantworten. Eltern und Kinder sollten dieses Thema daher unvoreingenommen und in Ruhe besprechen.

    Für Schülerinnen und Schüler:

    • deren Homeschooling aus persönlicher Sicht nicht ausreichend war und die um ihre Wissenslücken wissen,
    • die vor einem Wechsel der Schulform (u.a. Grundschule – weiterführende Schule, Realschule – Gymnasium etc.) stehen,
    • bei denen ein Prüfungsjahr (u.a. Abschlussarbeiten 10. Klasse, Abiturprüfungen, Berufsschulprüfungen) folgt,
    • die eine Fachschulausbildung, eine Berufsausbildung oder ein Studium aufnehmen wollen

    wäre jedoch „Nachsitzen in den Sommerferien“ angeraten, um schwerwiegenden Nachteilen für ihre schulische oder berufliche Perspektive vorzubeugen.

    Für alle anderen Kinder und Jugendlichen wäre eher eine regelmäßige schulische Förderung (u.a. zusätzliche Nachmittagsunterrichte) oder eine außerschulische Nachhilfe in der normalen Schulzeit angeraten. Dabei ist nämlich neben der Aufarbeitung von Wissenslücken auch eine Unterstützung bei der Bewältigung des aktuellen Schulstoffes möglich.

    Natürlich ist auch eine Kombination beider Varianten möglich. Eltern sollten aber darauf achten, dass erstens beim Lernen nicht immer gilt: „Viel hilft viel!“, und zweitens die Kinder- und Jugendlichen durch Leistungsdruck nicht den Spaß am Lernen verlieren.

    Zur Beachtung

    Mit Beginn der Sommerferien geht für viele Kinder und Jugendliche ein sehr anstrengendes Schuljahr 2020-2021 zu Ende. Neben allen schulischen und außerschulischen Angeboten zum Aufholen von Wissenslücken sollten Eltern, Schulen und Nachhilfeanbieter darauf achten, dass es auch enorme soziale Entwicklungsrückstände gibt. Deshalb sind Sportverein und Co., Spiel und Spaß mit Freunden und gemeinsame Unternehmungen mit der Familie ebenso wichtig. Nur so kann den psychologischen Konsequenzen der vorangegangenen Beschränkungen in Schule, Freizeit und im häuslichen Leben für die Heranwachsenden dauerhaft entgegengewirkt werden.

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    Quellen

    1. Jan Klauth, W. (2021), Schule statt Sommerferien – So sollen jetzt Lerndefizite aufgeholt werden, https://www.welt.de/wirtschaft/karriere/bildung/article230450235/Unterricht-in-den-Ferien-Schuelervertreter-fordert-Sommerschulen.html, abgerufen am 27.06.2021
    2. juju/dpa (16. April 2021), Sommerschule im Corona-Jahr – Schülervertreter fordern Unterricht in den Ferien, https://rp-online.de/panorama/coronavirus/schuelervertreter-fordern-freiwillige-sommerschule-in-den-ferien_aid-57373407, abgerufen am 15.06.2021
    3. Svenja Hammerstein, Christoph König, Thomas Dreisörner & Andreas Frey (06. Juni 2021), Auswirkungen von COVID-19-bedingten Schulschließungen auf die Schülerleistung [Originaltitel: EFFECTS OF COVID – 19 ON STUDENT ACHIEVEMEN], Goethe-Universität Frankfurt, https://psyarxiv.com/mcnvk/, abgerufen am 27.06.2021