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    Haben wir noch Zeit oder ist sie einfach weg? – Was ist das überhaupt: „Zeit haben“?

    Veröffentlicht am 15.08.2017

    Da sich der nachfolgende Text auch an die Eltern unter den Lesern richtet, sei ein kurzer Blick auf den zeitlichen Faktor der Schulzeit vor einer Generation gerichtet.

    Wie war das denn mit der zeitlichen Belastung durch die Schule von vor – sagen wir mal – zwanzig Jahren?

    In den neunziger Jahren war noch genügend Zeit um Pop-/Punk-Musik zu hören, die Skateboardwelle schwappte von den USA zu uns herüber und es war klar, dass man mit Freunden „abhängen“ konnte. Einige hatten zwar schon Mobiltelephone, doch die Verabredungen fanden noch per Sprache und nicht durch Sprachnachrichten statt. Die ersten Smartphones gab es zwar bereits in den späten 1990er Jahren, aber erst mit der Einführung des Gerätes mit dem angebissenen Malus aus der Familie der Kernobstgewächse im Jahr 2007 gewannen sie nennenswerte Marktanteile.

    Heute bestimmt oft so eine Maschine einen Großteil des Zeitmanagements unserer Kinder und wenn wir genau hinschauen, auch der Erwachsenen.

    Was ist denn die Zeit eigentlich?

    Physikalisch gesehen ist die Zeit eine Größenart mit der Grundeinheit Sekunde. Sie wird als die Abfolge von Ereignissen angesehen, hat also im Gegensatz zu anderen physikalischen Größen eine eindeutige, unumkehrbare Richtung. So wird sie auch in der Thermodynamik als Zunahme der Entropie gesehen, was bedeutet das die Unordnung in einem abgeschlossenen System zunimmt.

    Betrachtet man eine Familie als so ein abgeschlossenes System, wird diese Phänomen wohl einigen unter uns nicht unbekannt vorkommen.

    In der Philosophie wird die Zeit als die vom menschlichen Bewusstsein wahrgenommene Form der Veränderungen oder der Abfolge von Ereignissen definiert. Diese Veränderungen begründen den Eindruck einer Ausgerichtetheit der Zeit. Dies wurde in der Vergangenheit von Philosophen wie etwa Platon, Aristoteles, Augustinus, Leibniz, Kant oder Bergson in unterschiedlicher Weise vorgenommen.

    Wenn wir uns nun noch vor Augen halten, dass in der Geschichte weit mehr als hundert verschiedene Zeitsysteme bekannt waren und heute noch etwa dreißig verschiedene existieren, wird uns die Komplexität schon bei der Erfassung von Zeit deutlich. So existiert zum Beispiel in einer bestimmten afrikanischen Region in der vornehmlich Rinderzucht betrieben wird, ein Zeitsystem das sich auf drei „Uhrzeiten“ beschränkt: „Am Morgen“ – wenn das Vieh auf die Weide getrieben wird -, „Am Mittag“ – wenn es zur Tränke geht -, „Am Abend“ – wenn es wieder in den eingezäunten Pferch zurückkommt.
    Verabredungen orientieren sich an diesen drei Punkten – und das funktioniert sogar gut! 

    Natürlich können wir jetzt nicht so einfach alle wieder Viehzüchter werden, doch kann uns das schon ein wenig zum Nachdenken anregen. 

    Das Modewort „entschleunigen“ kommt ins Spiel

    Unser Alltag ist von Terminen, Zeitpunkten und „festen“ Abläufen mehr oder minder durchgeplant. Gerade in der Schulzeit mit einem, wie ich finde zu frühen und unflexiblen Beginn, mit dem Stundenplan, den geplanten „Pausen“, der verplanten „Freizeit“ –  die dann keine mehr ist, hat das Leben an gefühltem Tempo sehr zugenommen.

    Begegnungen müssen geplant werden – selbst in der Familie sind gemeinsame Termine nicht mehr selbstverständlich.

    Stellen Sie sich selbst einmal folgende Fragen:

    1. Treffen wir uns in der Familie jeden Tag regelmäßig zum Essen?
    2. Wenn ja, begegnen wir uns wirklich dabei?
    3. Was haben wir an gemeinsamen Aktivitäten?
    4. Wie kommunizieren wir in der Familie?
    5. Wissen wir wirklich, wie es den Mitgliedern der Familie geht?

    Sollten Sie jetzt viel Zeit zum Überlegen brauchen, wäre das wohl ein lohnenswerter Ansatz über Veränderungen im Verhalten nachzudenken. Natürlich kommt es auch – oder vor allem – auf die „Qualität“ der Antworten an.

    Denn es ist schon ein Unterschied, ob wir zum Beispiel nur noch als gemeinsame Aktivität die Nutzung eines Mediengerätes definieren oder aber z.B. das Spielen draußen.

    Nicht von ungefähr wurden Bewegungen wie „SlowFood“ oder Achtsamkeitstrainings in den letzten Jahren so populär.

    Die meisten von uns kennen das Gefühl „keine Zeit zu haben“. Doch wer „klaut“ uns die Zeit eigentlich?

    Oft wir selbst!

    Ein, wie ich finde, sehr passendes Beispiel ist der städtische Autoverkehr. Jeden Morgen das gleiche Spiel – Stau in den Einfallstraßen vor jeder Ampel und es gibt immer wieder diese Menschen am Steuer ihres Autos, die drängelnd überholen, nur um an der nächsten Ampel wieder neben uns zu stehen.
    Zeitgewinn – Null!
    Kosten an Sprit, Verursachen von Lärm und Stress – immens!

    Genauso verhält es sich mit der „Bereicherung“ unseres Lebens durch das gleichzeitige Erledigen-wollen mehrerer Tätigkeiten – dem ach so beliebten Multitasking.

    Zu dem inzwischen leider normalen Anblick gehören Menschen, die, gebückt über ihren Smartphone-Bildschirm, abgelenkt herumlaufen und „hochwichtige“ Nachrichten lesen oder schreiben.

    Untersuchungen zu Folge haben, seit es diese Dinger gibt, die Verletzungen im Kopfbereich immens zugenommen – wundert uns das nun wirklich?

    Überhaupt Multitasking –  keiner kann das! Auch nicht Frauen besser als Männer, wie kolportiert wird. Einer Studie der Uni Bremen von vor zwei Jahren zu Folge ist die Aufmerksamkeit bei gleicher Erledigung zweier Dinge nicht fünfzig zu fünfzig verteilt, sondern nur etwa mit 35% auf den beiden Tätigkeiten. Den Rest braucht das Hirn zum Hin- und Herhüpfen.

    Natürlich können wir mehrere Sachen gleichzeitig – jedoch nur, wenn diese „eingeübt“ und „wie von selbst“ gehen. Wenn sie also zum Beispiel Autofahren und mit dem Mobiltelefon hantieren und eine unvorhergesehene Situation eintritt, entscheidet unser Hirn nicht rational, sondern rein zufällig, ob sie bremsen oder weitertelefonieren.

    Nur noch so am Rande – führen Sie zwei Gespräche gleichzeitig? Lesen Sie zwei Bücher gleichzeitig? Schauen Sie sich zwei Filme gleichzeitig an? Na? – geht nicht!

    Also – widmen Sie sich einer Sache nach der anderen! Machen Sie vernünftige Pausen!

    Auf den zwischenmenschlichen Kontakt bezogen (so etwas soll es ja Gerüchten nach auch noch ab und zu in familiären Zusammenhängen geben), verbringen Sie, wie es in der englischen Sprache so schön heißt, „quality time“ miteinander. Machen Sie sich Gedanken wie Sie ihre Zeit miteinander verbringen und nicht vertrödeln.

    Was dabei helfen kann:

    1. Planen Sie Regelmäßiges!
    2. Aktivitäten draußen sind auch nicht so schlecht!
    3. Gemeinsames bringt Gewinn!
    4. Spielerisches hilft!
    5. Pausen sind wichtig!
    6. Kein Mensch ist faul, wenn er mal nichts macht!
    7. Aktivitäten, die man sowieso macht, kann man auch als Gemeinsames gestalten!

    Lassen Sie sich von diesen Tipps nicht einschränken – Sie haben sicher noch viel mehr Ideen dazu …

    ………..wird fortgesetzt……………….

     

    Von Norbert Petrie, unserem Konrektor für Nachhilfe in Köln.

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