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    Gute Heftführung gleich gute Noten? Stimmt das?

    Veröffentlicht am 23.09.2018

    Viele Schüler und Schülerinnen haben die Haltung, dass eine ordentliche, vollständige und saubere Schulheftführung/ Schulhefterführung lästig und reine Gängelei durch Lehrkräfte und der Eltern ist. Gerade in Zeiten der ausgeteilten Arbeitsblätter (Kopien) oder des mediengestützten Unterrichtes ist es noch schwerer, die Schüler und Schülerinnen von der Sinnhaftigkeit des „Speichermediums Schulheft / Schulhefter“ zu überzeugen.

    Zur einfacheren Lesbarkeit wir im folgenden Beitrag der Begriff Schulheft auch synonym für die Begriffe Schulhefter (Schnellhefter, Schulordner) und Schulmappe verwendet.

    Aus diesem Grund muss den Kindern und Jugendlichen immer wieder vor Augen geführt werden, welche positiven „Nebenwirkungen“ eine ordentliche, vollständige und saubere Schulheftführung mit sich bringt. Dieses ist nicht nur Aufgabe der Schule, sondern auch der Eltern.

    Bevor allgemeine Kriterien für eine gute Schulheftführung aufgestellt werden können und damit eine persönliche „Checkliste“ erarbeitet werden kann, muss der Begriff „Heftführung“ geklärt und nachvollziehbare Vorteile einer guten Heftführung aufgezeigt werden.

    Was umfasst der Begriff Heftführung?

    Für den Begriff Heftführung eine richtige Definition zu ermitteln ist schwierig, zumal der Begriff Heftführung allgemein fast ausschließlich mit formalen Gesichtspunkten gleichgesetzt wird, ohne andere wichtige Aspekte des Lernprozesses zu berücksichtigen. Natürlich sind sinnvolle formale Vorgaben wichtig, sind aber nicht der Kern des Begriffes.

    Eine am Ziel einer „guten“ Heftführung ausgerichtete Beschreibung könnte lauten:

    „Heftführung (das Schulheft als individuell hergestelltes Produkt einer Schülerin oder eines Schülers) umfasst die ganzheitliche und vollständige Abbildung des erlernten Schulstoffes und beschreibt damit die Lernfortschritte in einem Lernfach. Die Gestaltung des Heftes erfolgt dabei nach formalen Grundvorgaben der Lehrkräfte, ergänzt um eigene, individuelle (immer gleichbleibende) formale Merkmale der Schülerinnen und Schüler.“

    Das Schulheft ist, wenn die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten umfassend ausgeschöpft werden, kein unpersönlicher Gegenstand, sondern vielmehr ein selbst hergestelltes einzigartiges Produkt.

    Warum ist eine gute Heftführung so wichtig ist?

    Das Schulheft

    1. ist die einzige Quelle, die vollständig den Inhalt des Unterrichtes widergeben kann,
    2. ist das Lerntagebuch, in dem der Schulstoff systematisch und anschaulich abgebildet werden kann,
    3. ist das einzige „Speichermedium“, dass Informationen und Aufgaben aus verschiedenen Unterrichtsmedien (Schulbuch, Tafel, Projektor, Arbeitsblatt) zusammenhängend darstellen kann,
    4. kann bereits stoffliche Schwerpunkte kenntlich machen,
    5. ist eine wichtige (meinst die grundlegendste) Stütze zur Vorbereitung auf Leistungsüberprüfungen.

    Neben den objektiven Vorteilen, gibt es noch pädagogische beziehungsweise erzieherische Aspekte, die für eine stringente Heftführung sprechen.

    Die Schülerinnen und Schüler können:

    1. mehr Verantwortung für ihr Lernen übernehmen (oder: was nicht im Heft steht, ist nicht Schwerpunkt des Lernens),
    2. Freiräume in der Gestaltung nutzen, um den Stoff besser zu strukturieren und damit besser zu lernen,
    3. mit eigenen Notizen den Unterrichtsstoff ergänzen, um persönliche Wissenslücken aufzuarbeiten,
    4. durch Selbstüberprüfungen und Korrekturen eine eigene (ehrliche) Fehlerkultur entwickeln,
    5. das Schulheft als eigenes „Werk“ empfinden, welches das persönliche (eigene) Lernen widerspiegelt.

    Nicht zuletzt sind positive Effekte bei der Vorbereitung auf Leistungsüberprüfungen ein guter Motivator.

    1. Bei Vollständigkeit ist der gesamte Unterrichtsstoff komprimiert in einem Schulheft aufgeführt, welcher zur Vorbereitung einer Leistungsüberprüfung benötigt wird.
    2. Bei gleichbleibender vorgegebener oder individueller Gestaltung (Unterstreichen von Überschriften, Verweise auf das Lehrbuch, Markieren von Definitionen und Schlüsselwörtern), lassen sich die Aufzeichnungen besser erfassen und damit schneller lernen.
    3. Vollständige Übungsaufgaben und Hausaufgaben geben Anhaltspunkte auf mögliche Schwerpunkte bei der nächsten Leistungsüberprüfung.
    4. Saubere und nachvollziehbare Korrekturen können vermeiden, dass gleichartige Fehler wiederholt werden.
    5. Das „Trainieren“ vorgegebener formaler Vorgaben hilft, diese Vorgaben auch in den Leistungsüberprüfungen beachten zu können.

     Checkliste einer guten Heftführung

    Äußere Merkmale:

    1. Das Schulheft wird mit Namen, Klasse und Fach gekennzeichnet. Der Einband erfolgt pro Schulfach in der gleichen (vorgegebenen) Farbe.
    2. Es gibt ein Inhaltsverzeichnis mit Thema und Seitenzahl.
    3. Alle Seiten haben Ränder mit zwei bis drei Zentimetern und eine Seitennummerierung.
    4. Jeder neue (Tages-) Eintrag ist mit einem Datum versehen.
    5. Übungsaufgaben und Hausaufgaben werden mit Kontext zum Lehrbuch (Buch, Seite, Nummer) versehen.

    Vollständigkeit:

    1. Alle Arbeitsblätter/ Kopien/ Lernzettel werden vollständig und in richtiger Reihenfolge eingeheftet oder eingeklebt.
    2. Arbeitsaufträge ohne Kontext zum Lehrbuch (zum Beispiel mündlich oder Tafelbild) werden nachvollziehbar aufgeschrieben.
    3. Übungsaufgaben werden zu Ende gerechnet. Skizzen und Zeichnungen werden vollständig beendet und beschriftet.
    4. Nebenrechnungen, Hilfsskizzen werden, der Aufgabe zugeordnet, im Schulheft aufgeführt.
    5. Geschriebene Leistungsüberprüfungen werden im Schulheft eingeordnet.

    Gestaltung und Sauberkeit:

    1. Es wird sauber und ordentlich sowie auf Linien und innerhalb der Kästchen geschrieben.
    2. Zum Schreiben werden „Schreibstifte“ und zum Zeichnen Bleistifte/ Buntstifte genutzt. Zum Unterstreichen und Zeichnen ist immer ein Lineal/ Dreieck zu verwenden.
    3. Hauptüberschriften und Überschriften sind immer mit derselben (bunten) Farbe zu schreiben beziehungsweise zu unterstreichen.
    4. Definitionen, Merksätze, Formeln, Musterbeispiele sind immer nach gleichen Merkmalen hervorzuheben.
    5. Ränder sind einzuhalten. Randbereiche können für zusätzliche Notizen, Verweise und Quellangaben genutzt werden.

    TIPP: Unterrichtsstoff, über den die Lehrkraft länger und/ oder besonders ausführlich gesprochen hat beziehungsweise Aufgaben, die sehr eingehend behandelt wurden, sind zu kennzeichnen.

    Richtigkeit:

    1. Im Schulheft werden alle falschen Lösungswege oder Lösungen berichtigt.
    2. Alle falsch geschriebenen Wörter, auch bei Beschriftungen, werden korrigiert.
    3. Falsche Skizzen und Zeichnungen werden sauber radiert oder überklebt.
    4. Bei Korrekturen wird sauber durchgestrichen und neu „richtig“ geschrieben. Das Nutzen von Tintenkillern etc. sollte vermieden werden.
    5. Jede einsortierte Leistungsüberprüfung ist (soweit möglich) zu korrigieren.

    Tipps zur einheitlichen individuellen Gestaltung von Schulheften

    Es hat sich in der Praxis als vorteilhaft erwiesen, pro Schulfach eine Übersicht (Leitfaden) zu führen, in der die Vorgaben der Lehrkräfte, aber auch individuelle Kriterien der Schülerinnen und Schüler berücksichtig sind. Dieser Leitfaden sollte im Schulheft gut sichtbar, zum Beispiel auf der hinteren inneren Umschlagseite eingeklebt oder im Schulhefter/ Schulordner nach dem Inhaltsverzeichnis eingeheftet werden.

    • Normalschrift = Blau geschrieben
    • Hauptüberschriften = Rot geschrieben und nicht unterstrichen
    • Überschriften = Blau geschrieben und Rot unterstrichen
    • Datum: Blau geschrieben und Blau unterstrichen
    • Kontext: Blau geschrieben und Blau unterstrichen
    • Teilergebnisse: Blau geschrieben und Blau unterstrichen
    • Ergebnisse: Blau geschrieben und Blau doppelt unterstrichen
    • Randbemerkungen: Schwarz
    • Merksätze und Definitionen: Blau geschrieben und Rot umrandet
    • Musteraufgaben und Leitfäden: Grün geschrieben

    Beispiel eines Leitfadens für die Heftführung im Fach Mathematik:

     Beispiel für Heftführung in Mathe

    FAZIT:

    Vorteile einer stringenten (guten) Heftführung sind nicht nur die positiven Auswirkungen auf Lernverhalten und Noten. Vorgaben der Lehrkräfte bestmöglich umzusetzen oder sich über seine eigene Heftführung Gedanken zu machen, sich an die eigenen Regeln zu halten, fördert das Lernen von Disziplin und Selbstdisziplin. Und … bei vielen Lehrkräfte wird eine gute Heftführung auch mit einer (eigenständigen) Note belohnt, ohne für diese Note pauken oder üben zu müssen.

     

    Von Andre Wiesener, unserem Konrektor für Nachhilfe in Koblenz.

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    Quellen:

    1. https://www.elternwissen.com/lerntipps/lernmethoden-und-lerntechniken/art/tipp/sorgfaeltige-heftfuehrung-so-gehts.html; Stand 12.08.2018
    2. https://www.lernfoerderung.de/blog/heftfuehrung-note-1/; Stand 17.08.2018
    3. Die Endres Lernmethodik; Wolfgang Endres (Hrsg.); Beltz Verlag; Weinheim und

    Basel; 2001