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    ADS und ADHS gerechte Nachhilfe

    AD(H)S wird in der ICD 10 (Internationale statistische Klassifikation von Krankheiten) zur Gruppe der Verhaltens- und emotionalen Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend gezählt. Ausgeschrieben bedeutet das Kürzel AD(H)S „Aufmerksamkeits-Defizit-(Hyperaktivitäts-)Syndrom“.

    Dieses Störungsbild umfasst im Kern zwei Bereiche, in denen das Verhalten mehr oder weniger stark vom Normalen abweichen kann. Zum einen den Bereich der Aufmerksamkeits- oder Konzentrationsfähigkeit und zum anderen den der Hyperaktivität oder Impulsivität. Je nachdem, ob zu den Aufmerksamkeits-Defizit-Symptomen noch Hyperaktivitäts-Symptome hinzukommen, wird die Störung als ADS oder eben ADHS bezeichnet.

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    Mögliche Ursachen für AD(H)S

    In unserer Praxis als Institut „die hauslehrer“ begegnen uns diese Symptomatiken immer wieder, etwa bei 1-2 Schülern von 10. Um trotzdem erfolgreich unterrichten zu können, gilt es zunächst, vor allem die Ursachen des Verhaltens zu verstehen. In der psychiatrischen und psychologischen Praxis werden hier genetische ebenso wie umweltbedingte Faktoren erforscht. Bislang gibt es jedoch keine einheitliche Auffassung darüber, wie und wann AD(H)S auftritt.

    Unsere Praxiserfahrung zeigt jedoch eines immer wieder: Die betroffenen Kinder und Jugendlichen bekommen – subjektiv empfunden – zu wenig Aufmerksamkeit. Und gemäß der Verhaltensforschung, die Störungen als „erlerntes Verhalten“ begreift, könnte das auffällige Verhalten als eine Reaktion auf einen Mangel verstanden werden.

    Konkret: Kinder brauchen Liebe, Aufmerksamkeit, Zuwendung, Wertschätzung und Anerkennung. Bekommt ein Kind nun (subjektiv empfunden) zu wenig davon, leidet es darunter und „reagiert“ mit einem von der Norm abweichenden Verhalten.

    So könnte die verminderte Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfähigkeit z.B. dadurch bedingt werden, dass das Kind zunächst regelmäßig zu wenig Beachtung und Aufmerksamkeit bekommt, sich daraus resultierend zunehmend unwohler und unsicherer fühlt und mehr als unter „normalen“ Bedingungen mit sich und seinen Emotionen beschäftigt ist. Diese permanente Ablenkung verhindert oder reduziert dann die Aufmerksamkeit sowie die Fähigkeit, sich längere Zeit auf eine bestimmte Tätigkeit (z.B. Lernen) zu konzentrieren. Die eigenen negativen Empfindungen lenken das Kind dauerhaft ab.

    Macht das Kind dann die Erfahrung, dass es mehr Aufmerksamkeit bekommt, wenn es unruhig ist, auf dem Stuhl hin und her rutsch, wippt, durch die Gegend läuft oder versehentlich etwas vom Tisch stößt, könnte sich daraus zudem ein weiterer „Lerneffekt“ ergeben: Wenn ich mich auffällig verhalte, bekomme ich mehr Beachtung.

    Inwieweit diese Zusammenhänge wissenschaftlich haltbar sind, können wir an dieser Stelle sicher nicht erschöpfend belegen. In der täglichen Praxis als Lehrende hat sich jedoch eine auf dieser „Erklärung“ basierende Strategie zur Veränderung des Verhaltens bewährt und als wirksam erwiesen. Diese soll hier kurz erläutert werden.

    Umgang mit AD(H)S

    In der praktischen Arbeit mit Schülern, die AD(H)S-Symptome aufweisen, hat es sich bewährt, den Schülern bewusst sehr viel Aufmerksamkeit zu schenken und sich für ihre Lebenswirklichkeit zu interessieren. Dies machen wir, indem wir bei einigen ihrer Äußerungen sehr intensiv nachfragen und uns für ihre Sichtweise auf bestimmte Dinge interessieren. Das fällt nicht immer leicht, da bei einer stärkeren Ausprägung der Symptome oft unqualifiziertes „Zeug“ dahergeredet wird – einfach um zu reden.

    Wir hören jedoch genau zu, was die Kinder oder Jugendlichen uns berichten und fragen bei qualifizierteren Äußerungen gezielt nach, um Hintergründe und tiefer gehende Gedanken anzuregen und nachvollziehen zu können. Nachfragen signalisiert Interesse und Aufmerksamkeit, genau das, was im Kern fehlt.

    Dabei zeigt sich oft bereits nach kurzer Zeit, dass die Schüler ruhiger werden. Sie beginnen langsamer und bewusster zu reden, atmen entspannter und wechseln weniger häufig das Thema. Im nächsten Schritt hören sie sogar selbst besser zu und fragen auch ihrerseits nach – sie bleiben also länger als üblich bei einem Thema. Dadurch wird das alte Muster durchbrochen und ein neues erlernt, das durch permanente Wiederholungen unsererseits immer weiter verstärkt wird und so zu einer schrittweisen Verhaltensänderung führen kann.

    Nicht selten bekommen wir auch von Seiten der Lehrer in der Schule und den Eltern Rückmeldungen darüber, dass sich die Kinder auch in anderen Kontexten, z.B. im Klassenverband, weniger auffällig benehmen. Sie sitzen längere Zeit ruhig auf dem Stuhl, machen weniger oft „Blödsinn“, um die Aufmerksamkeit anderer zu erregen und können sich länger konzentrieren.

    Um allen, die mit AD(H)S-Kindern und –Jugendlichen zu tun haben, eine Orientierung zu geben, listen wir hier im Folgenden die AD(H)S-typischen Symptome auf:

    Störungen der Aufmerksamkeit und Konzentration

    Das Kind, der Jugendliche …

    • achtet nicht oder wenig auf Einzelheiten
    • macht viele Flüchtigkeitsfehler
    • beschäftigt sich selten längere Zeit mit einer Sache und kann die Aufmerksamkeit nicht halten
    • hört oft nicht zu, wenn man mit ihm redet
    • erledigt Aufträge (z.B. Einkäufe) nur zum Teil und vergisst Einiges
    • bringt angefangene Tätigkeiten (auch Hausaufgaben) nicht zu Ende
    • ist sehr leicht ablenkbar
    • arbeitet sprunghaft, planlos oder unorganisiert
    • vergisst Termine und Fristen
    • vermeidet Aufgaben, die längere geistige Aufmerksamkeit erfordern (z. B. Mitarbeit im Unterricht)
    • verliert oder „vergisst“ oft Dinge, die für Aufgaben oder Aktivitäten nötig sind (z. B. Schulbücher oder Verabredungen).

    Störungen durch Hyperaktivität und Impulsivität

    Das Kind, der Jugendliche …

    • zappelt auf dem Stuhl herum oder bewegt dauernd Hände oder Füße
    • rennt plötzlich im Raum herum, um irgendetwas zu erledigen, das aktuell völlig unwichtig ist und stört damit andere
    • kann kaum ruhig arbeiten oder spielen
    • ist oft „auf dem Sprung“ oder wirkt „wie getrieben“
    • vermeidet Situationen, in denen er still sitzen muss (z. B. Restaurants)
    • redet oft unmotiviert los, ohne Bezug zum Thema
    • kann mit seiner Antwort nicht abwarten, bis andere ausgeredet haben oder er das Wort bekommt
    • beendet die Sätze anderer
    • unterbricht oder stört andere häufig bei Gesprächen oder anderen Aktivitäten

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