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    Nachhilfe für autistische Schüler

    Allgemeines und Definition des Autismus

    Als Nachhilfelehrer von „die hauslerer“ werden wir immer öfter mit besonderen Kindern konfrontiert. Dazu gehören auch Kinder, die an einer Autismus-Störung leiden. Es ist ein Phänomen unserer Zeit und gehört somit ins Spektrum unserer Lehrer-Schulung.

    Für unsere Nachhilfetätigkeit möchten wir einen Überblick über das Thema Autismus geben und wie wir als Nachhilfelehrer bzw. Hauslehrer im Einzelunterricht damit sinnvoll umgehen können. Welche Möglichkeiten haben wir, mit unseren Schulungsthemen aus Psychologie und Pädagogik positiv auf solche Fälle einzuwirken? Wie können wir z.B. mit unserer klientenzentrierten Gesprächsführung und Spiegelungstechnik auf solche Kinder positiv Einfluss nehmen? Wie soll man mit solchen Kindern angemessen kommunizieren und wie auf eine veränderte Wahrnehmung empathisch eingehen? Kurz: Wie gestalten wir Nachhilfe für autistische Schüler?

    Im aktuellen ICD-10 wird noch zwischen frühkindlichem Autismus (Kanner-Syndrom), dem Asperger-Syndrom und dem atypischen Autismus unterschieden. Das DSM-5 hingegen unterscheidet keine Subtypen mehr und spricht nur noch von einer allgemeinen Autismus-Spektrum-Störung.

    Es gibt eine Bandbreite von Auffälligkeiten, die dem Thema Autismus zugeordnet werden können. Man spricht von einem Autismus-Spektrum und dazu gehört auch der Begriff des frühkindlichen Autismus. Im Allgemeinen, kann man von einer tiefgreifenden Entwicklungsstörung sprechen, die den Menschen in seiner Gesamtheit betrifft.

    Betroffen sind:

    1. Gegenseitige Interaktion (beschreibt die Fähigkeit sich auf andere einzulassen)
    • Eingeschränkte Mimik, mangelnde Empathie
    • Schwierigkeit, sich in andere hineinzuversetzen und andere wiederzuerkennen
    • Kaum Motivation zur personalen Kontaktaufnahme, vor allem zu Gleichaltrigen
    1. Kommunikation (Gebrauch und Verständnis der Lautsprache und nonverbale Kommunikation)
    • Verspätung bzw. Ausbleiben der Lautsprache
    • Stereotype Verwendung (Echolalie)
    • Kaum sozialkommunikative Regeln
    • Kaum Imitationsleistungen
    • schwach ausgeprägtes Spielverhalten
    1. Handlungsabläufe (eingeschränkte Flexibilität, Starrheit bei veränderten Situationen und Herausforderungen)
    • Eingeschränkte, stereotype Handlungsabläufe
    • Wahrnehmungsüberlagerungen, Filterschwäche, Stereotypien
    • selbst- bzw. fremdverletzendes Verhalten
    • Sonderinteressen, Spezialleistungen

    Autismus korreliert mit einer hohen kognitiven Leistungsfähigkeit und überdurchschnittlicher Intelligenz. Hier spricht man von Autismus mit hohem Funktionsniveau (high-functioning-Autismus). Im Allgemeinen liegt eine Störung der Wahrnehmungsverarbeitung vor. So können sich hier Betroffene schwer in ihrem Verhalten und Erleben auf die Außenwelt einstellen.

    Was sollte bei Kindern mit Autismus gefördert werden?

    1. Aufbau eines Vertrauensverhältnisses
    • Basis für den Abbau von Blockaden und das Einlassen auf einen Lernprozess
    • Akzeptanz der Persönlichkeit
    • Ehrlichkeit, Freude, Geduld, Konsequenz
    1. Förderung von kognitiver, emotionaler und Handlungskompetenz
    • Ausgeglichenes Verhältnis bei Lernstrategien
    • Aufgliederung von Handlungen in einzelne Schritte, didaktisch logischer Aufbau
    • Individuelle und ungewöhnliche Wege zulassen
    1. Förderung der Kommunikation
    • Aufmerksamkeit für kommunikative Signale
    • Klare, einfache und deutliche Sprache
    • Unterstützte Kommunikation: Zeigen auf Gegenstände, Bilder, Symbole, Wortkarten
    • Musik als Hilfsmittel, Schüler mit Autismus sprechen hier oft gut an.
    1. Wahrnehmung fördern
    • Wahrnehmungsstörung berücksichtigen
    • Strukturen und damit Sicherheit schaffen (Raum, Zeit, Material, Aufgaben)
    • Reizüberflutung vermeiden
    • Visualisierung

    Wie können wir als Hauslehrer unterstützend wirken und unsere Nachhilfe für autistische Kinder gestalten?

    Als Nachhilfelehrer des Instituts „die hauslehrer“ stehen uns unterschiedliche Hilfsmittel aus unserem Schulungszyklus zur Verfügung:

    Als erstes können wir durch den engen häuslichen Kontakt ein intensives Vertrauensverhältnis aufbauen. Wir können auf die klientenzentrierte Gesprächsführung zurückgreifen und hier Fehler bei der Gesprächsführung vermeiden und die Technik des Spiegelns anwenden. Interessant wäre herauszufinden, wann eine wörtliche, eine paraphrasierte und wann eine Tiefenspiegelung greift. Durch eine gewisse Distanz in bestimmten Situationen vermeiden wir zum Beispiel den Fehler des sich Identifizierens.

    Grundlagen beim Umgang mit autistischen Schülern nicht nur während unserer Nachhilfe sind:

    1. Akzeptanz: den Schüler so annehmen wie er ist.
    2. Kongruenz: Denken, Handeln und Haltung sollen übereistimmen und möglichst eine Einheit darstellen.
    3. Empathie: trotz distanzierter Haltung sich in die Welt des Schülers hineinversetzen können

    Diese Grundlagen sind z.B. bei folgenden Symptomen des Autismus hilfreich:

    • Vermeiden von Augenkontakt
    • Verzögerung der Sprachentwicklung
    • Kein Verständnis für Körpersprache und Mimik
    • Hohe Erregungszustände im Wechsel mit Apathie
    • Geteilte Aufmerksamkeit
    • Stereotype Verhaltensweisen, zwanghaftes Verhalten
    • Schwierigkeiten Emotionen bei anderen zu dechiffrieren
    • Phasen von Auto- und Fremdaggression

    Die Technik der klientenzentrierten Gesprächsführung kann auch sehr hilfreich sein, um auf Verhalten, das wir nicht verstehen und nachvollziehen können, angemessen einzugehen. Dennoch stellt Autismus eine große Herausforderung dar. Nachhilfe, die nicht ausschließlich die kurzfristige Leistung oder kurzfristige Erfolge als Ziel hat, muss Störfaktoren aber immer vorrangig berücksichtigen. Es gilt aber auch, unsere Begrenzung zu akzeptieren. Frühkindlicher Autismus gilt als tiefgreifende Entwicklungsstörung und als solche nicht heilbar. Hier geht es um eine möglichst alle Lebensbereiche berücksichtigende Förderung. Dies können wir mit dem ganzheitlichen Ansatz des Instituts „die hauslehrer“ weitgehend verwirklichen.

    Wichtig sind uns Bereiche und Ansätze wie:

    • Zusammenarbeit Schule-Eltern-Therapeuten-Hauslehrer
    • Gesprächskultur schaffen, Augenkontakt, Haltung etc.
    • Passendes Zeitmanagement: Tagesplan, Wochenplan, Jahresplan, Rythmisierung das Alltags
    • Erfassen weiterer Faktoren wie ADS, Legasthenie, Dyskalkulie, Mobbing,
    • Hochbegabung
    • Ernährungspädagogik
    • Kinesiologie
    • Einbauen von Visualisierung
    • Schüler-Image-Optimierungs-Programm
    • Exploration und Transmission negativer Glaubenssätze
    • Aufmerksamkeitstraining

    Trotzdem muss auch betont werden, dass wir als Hauslehrer keine Therapeuten und unsere Nachhilfe für autistische Schüler keine Therapiesitzungen sind. Wir versuchen, einen möglichst ganzheitlichen Blick auf den Schüler zu werfen und sind Begleiter, Beobachter und verstehen uns als Ratgeber vor allem in schulischen Belangen.

    Ausblick rund um das Thema Nachhilfe für authistische Kinder

    Es gibt verschiedene pädagogisch-therapeutische Modelle, die versuchen autistischen Kindern zu helfen. Zu erwähnen wäre als Erstes das TEACCH-Programm (Treatment and Education of Autistic and Communication Handicapped Children). Hier werden Möglichkeiten zu Strukturierung und Visualisierung geboten und zusätzlich wird die Selbständigkeit gefördert. Es geht um die Strukturierung von Raum, Zeit, Material und Arbeit.

    Bei anderen Therapien wird vor allem die soziale Kompetenz gefördert. Es geht um folgende Ziele:

    • Förderung der sozialen Interaktion (reagieren auf Kontaktangebote)
    • Verständnis von sozialen Regeln (z.B. visuelle Hilfsmittel für das Miteinander)
    • Förderung der Aufmerksamkeit (Strukturierung der Reizfülle)
    • Förderung der Kommunikation (Beachten der Bedürfnisse des Gesprächspartners)
    • Angebote an Musik, Förderung der Kreativität

    Zum Schluss noch ein Zitat von Hans Asperger aus dem Jahre 1968:

    „Es scheint uns, als wäre für gewisse wissenschaftliche oder künstlerische Höchstleistungen ein Schuss ´Autismus´ geradezu notwendig.“

    Im Allgemeinen erleben wir autistische Menschen als eher gefühlsarm, trocken und sachlich in ihren Äußerungen. Sie passen mit ihren Reaktionen nicht in unsere Konzepte und unser alltägliches Muster von Verhaltensweisen. Dieses Anderssein ist das, was uns am meisten beunruhigt. Im ganzen Verhalten scheint sich aber auch die Fähigkeit zu verbergen, sich auf sich selbst zu beziehen und bei sich zu bleiben, ohne die Genialität nicht möglich wäre.

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    Weiterführende Literatur

    Autismus-Spektrum-Störung –  Fokus frühkindlicher Autismus. Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung, München 2014.