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    Analphabetismus und Nachhilfe

    Funktionale Analphabeten in Deutschland

    Erwachsene Menschen, die nicht richtig lesen und schreiben können, haben es im Alltag schwer. Sie sind von sozialen Aufstiegsmöglichkeiten abgeschnitten und leiden häufiger und stärker als andere Menschen an privaten und beruflichen Abhängigkeiten, Benachteiligungen und Ausgrenzungen. Überdurchschnittlich viele Analphabeten sind Singles.

    Die meisten Analphabeten fühlen sich schon durch normale, alltägliche Verrichtungen wie Behördengänge, Einkaufengehen oder Busfahren rasch überfordert. Oft vermeiden sie soziale Kontakte, die ihnen nützen könnten, aus Angst vor Entdeckung, Stigmatisierung und Repression. Ohne Anstoß von außen finden sie oft keinen Zugang zu den mittlerweile reichlich vorhandenen Hilfsangeboten. Und so wächst das Problem häufig zu erheblichen zusätzlichen Beeinträchtigungen wie Depressionen oder Lebensängsten an.

    In einer sich ständig weiter entwickelnden und immer komplexer werdenden Arbeitswelt brauchen Menschen Schriftsprachkompetenzen, um sich Orientierung, Teilhabe, Verständigung und Freiraum in der Gesellschaft zu verschaffen. Doch auch zur Wahrnehmung persönlicher Rechte, Pflichten und Bedürfnisse ist ein Grundstock an Lese- und Schreibfähigkeit unabdingbar: Der Arbeitsvertrag will gelesen und verstanden, die Steuererklärung korrekt ausgefüllt sein, Mahnschreiben muss Folge geleistet werden, Fahrpläne müssen entziffert, Gebrauchsanleitungen und Beipackzettel beachtet werden. Fehlen diese Kompetenzen, wird das Leben schwierig und die Betroffenen geraten in einen Teufelskreis von Vermeidung und Abhängigkeit, aus dem sie ohne fremde Hilfe nicht mehr herausfinden.

    Ursachen und Wirkungen des funktionalen Analphabetismus

    Für funktionalen Analphabetismus gibt es eine Vielzahl von zum Teil sehr unterschiedlichen Ursachen: So können z.B. unerkannte Teilleistungsstörungen wie Legasthenie oder eine Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) in funktionalen Analphabetismus münden. Im privaten, familiären Umfeld sind Kinder, die später zu funktionalen Analphabeten werden, oft von Ausgrenzung, Gleichgültigkeit oder Ablehnung betroffen, die zu bestimmten Verhaltensmustern wie „Unsichtbarkeit“ und „Nichtansprechbarkeit“ führen.

    Fachlich gesprochen ist es funktionalen Analphabeten beim Schriftspracherwerb während der Schulzeit nicht ausreichend gelungen, die alphabetische Strategie angemessen zu durchlaufen: Besonders schwer fällt es ihnen, die gesprochene Sprache in kleinere, bedeutungsunterscheidende oder -tragende Einheiten wie Wörter, Silben, Distingeme, Morpheme oder Buchstaben zu zergliedern. Ihr Zugriff auf die Schriftsprache erfolgt meist auditiv und visuell („Hören“ und „Merken“). Die Betroffenen ahnen, dass auch ihre gesprochene Sprache in Mitleidenschaft gezogen ist: Sie sprechen undeutlich, wenden selbst einfache grammatikalische Regeln falsch an und verfügen meist nur über einen eingeschränkten Wortschatz.

    Das Problem in Fakten und Zahlen

    Im Unterschied zu „primären“ oder „sekundären Analphabeten“, die völlig schreib- und leseunkundig sind, haben alle „funktionalen Analphabeten“ das deutsche Schulsystem zumindest teilweise durchlaufen. Sie besitzen aber dennoch keine ausreichenden Schreib- und Lesefähigkeiten, um die deutsche Sprache in Wort und Schrift so zu gebrauchen, wie es zur Bewältigung des Alltags nötig ist.

    Bisher ist das Ausmaß und die Verbreitung des funktionalen Analphabetismus in Deutschland stark unterschätzt worden. Selbst der „Bundesverband Alphabetisierung“ vermutete noch für das Jahr 1998 etwa vier Millionen funktionale Analphabeten in Deutschland.[1] Diese Zahl ist mittlerweile deutlich nach oben korrigiert worden. Eine große, repräsentative Studie der Universität Hamburg[2] brachte es Anfang 2012 in aller erschreckenden Deutlichkeit ans Licht: Siebeneinhalb Millionen Deutsche (14 %) im Alter zwischen 18 und 64 Jahren sind funktionale Analphabeten (Tendenz steigend); davon sind mehr als die Hälfte deutsche Muttersprachler und rund die Hälfte sogar erwerbstätig. Hinzu kommen nach konservativen Schätzungen mehr als dreizehn Millionen erwachsene Deutsche, die gebräuchliche Wörter fehlerhaft schreiben und selbst einfache Texte nur unzureichend verstehen.

    Die Rede ist also von insgesamt mehr als zwanzig Millionen Menschen, deren Lese- und Schreibfähigkeiten kaum das sprachliche Niveau übersteigen, das normalerweise von Viertklässlern verlangt wird.

    Bei dieser Zahl mag es erstaunen, dass nur rund 0,6 % der funktionalen Analphabeten in Deutschland derzeit an einem Alphabetisierungskurs an Volkshochschulen teilnehmen. Die Ursachen dafür sind vielschichtig, meist aber mit der individuellen Problematik der Betroffenen eng verknüpft: Viele Analphabeten scheuen den Kontakt mit Ämtern und Behörden, wollen unerkannt bleiben, fürchten Bevormundung oder schrecken davor zurück, ihre bewährten Lebensbewältigungsstrategien zu hinterfragen oder aufzugeben. Meist haben sie ihr Problem außer ihrem Partner oder engen Freunden noch niemandem mitgeteilt und haben deshalb eine hohe Hemmschwelle, sich Fremden gegenüber zu „outen“ oder professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

    Folgerungen für die pädagogisch-psychologische Betreuung durch „die hauslehrer“

    Das Institut „die hauslehrer“ bietet Alphabetisierungsunterricht in Form von Einzelunterricht beim Lerner zu Hause oder in Firmen und Unternehmen an. Dabei werden die wichtigsten Prinzipien der Bildungsarbeit mit Erwachsenen berücksichtigt.

    Mit seinem ganzheitlichen, psychologisch-pädagogischen Konzept verfügt das Institut „die hauslehrer“ über wesentliche Voraussetzungen für eine nachhaltige Arbeit mit funktionalen Analphabeten: Durch gezielte Einbeziehung der individuellen Persönlichkeit des (erwachsenen) Lerners und die ständige, persönliche Ansprechbarkeit der Lehrkräfte wird den Erwachsenen das Gefühl vermittelt, ernst genommen zu werden und ihre Schwierigkeiten offen ansprechen zu können.

    Wichtige, individuelle Lern- oder Bildungsziele (wie zum Beispiel die Erlangung des Führerscheins oder des Hauptschulabschlusses, der Beginn einer Aus- oder Fortbildung, das Verfassen eigener Texte) werden direkt in den Lernprozess einbezogen und so greifbar gemacht.

    Auch der Einzelunterricht ist übrigens über die Vermittlungsbudgets der Agenturen für Arbeit förderfähig und wird bei begründeter Sachlage in voller Höhe bezahlt.

     

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    [1] Vgl. (auch die Informationen und Zahlen des vorherigen Abschnitts): Döbert, Marion und Hubertus, Peter (2000): „Ihr Kreuz ist die Schrift – Analphabetismus und Alphabetisierung in Deutschland“; 1. Aufl.; Münster, Stuttgart: Bundesverband Alphabetisierung & Ernst Klett Verlag; S. 29. Außerdem dieser Artikel aus der FAZ vom 09.10.2010: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/2.1769/analphabetismus-es-fehlen-ihnen-die-worte-11054816.html (zuletzt aufgerufen am 29.04.2014).

    [2] Vgl. das Presseheft der „leo. – Level-One-Studie“ der Universität Hamburg, online einsehbar unter: http://blogs.epb.uni-hamburg.de/leo/