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    Inklusion – ein schulisches Vorhaben mit Ausbaumöglichkeiten

    Veröffentlicht am 02.02.2017

    Die Definition des Begriffs Inklusion gestaltet sich schwierig, zum einen, weil ein inflationärer Gebrauch des Wortes kursiert. Zum anderen beinhaltet Inklusion eine ganze Menge, zum Beispiel ein professionelles Karrierefeld oder eine modische Formel, die kulturell inzwischen in bestimmten Feldern bedient werden muss.

    Seit den Jahren 2010/2011 liegt der Fokus bei diesem Wort allerdings auf Menschen mit Behinderung. Dies steht im Kontext mit der im Jahre 2009 in Deutschland ratifizierten UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Der Artikel 24 – Bildung – formuliert die Forderung nach einem inklusiven Bildungssystem auf allen Ebenen und verfolgt das Ziel, allen Menschen ein lebenslanges Lernen zu ermöglichen. Die Vertragsstaaten dieser Konvention haben sich dazu verpflichtet, dass niemand auf Grund der Behinderung aus dem allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen wird.

    Laut dieser Konvention könnte Inklusion als Teilhabe von Menschen mit Behinderung an sämtlichen gesellschaftlichen Bereichen definiert werden.

    Aus soziologischer Sicht sind Inklusion und Exklusion miteinander verwoben. Der Begriff Exklusion wird seit den 1990er Jahren häufiger verwendet als in den Jahren zuvor. Bis dahin bedeutete Exklusion so viel wie „am Rande der Gesellschaft“; Exklusion war ursprünglich auf politischer Ebene die Bezeichnung neuartiger sozialer Probleme.

    Der Begriff der Exklusion wurde zuerst durch Niklas Luhmann geprägt, welcher ihn beispielsweise für die Bestimmung des Verhältnisses von Mensch und Gesellschaft verwandte. Auch verweist er auf die gegenseitige Bedingtheit des Begriffspaars Inklusion – Exklusion: Das eine sei ohne das andere nicht möglich. Während Inklusion die innere Seite der Form sei, werde deren äußere Seite Exklusion genannt. Im Speziellen verberge sich hinter „Inklusion“ die Art und Weise des Kommunikationszusammenhanges von Menschen. Es geht also um das Verhältnis, wie Menschen zueinander in Kontakt stehen, welche Regeln sie beherzigen. Unter Exklusion sind entsprechend gravierende Verstöße gegen diese Normen zu verstehen.

    In unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung sollte es eigentlich selbstverständlich sein, Menschen mit (körperlichem) Handicap zu integrieren. Da ein wesentlicher Bestandteil der Sozialisation im Schulleben eines Menschen abläuft, erscheint es vor allem dort notwendig und wichtig, optimale Voraussetzungen für die Integration behinderter junger Menschen zu schaffen. Dazu gehört einerseits eine offene, vorurteilsbefreite Haltung der Mitschüler, deren Eltern und der Lehrkräfte. Andererseits ist eine entsprechende fachliche Ausbildung der Lehrkräfte hinsichtlich ihrer neuen Aufgaben, welche eine erfolgreiche Inklusion einfordert, unumgänglich. Vielerorts mangelt es in Deutschland noch an qualifizierten und erfahrenen Lehrkräften im Umgang mit gehandicapten Schülern.

    Im Zuge der Inklusion an Schulen stellen sich neue Fragen. So wirft beispielsweise die Integration körperlich benachteiligter Schüler in den Sportunterricht Fragen der Umstrukturierung und der Leistungsbeurteilung auf: Wie gelingt ein für alle Schüler attraktiver und zugleich fordernder Unterricht? Welche Kriterien sind heranzuziehen, um eine faire Leistungsbeurteilung zu gewähren? Welche Funktion bzw. Rolle wird den „gesunden“ Schülern hinsichtlich ihrer benachteiligten Mitschüler zuteil? Inwiefern ändert sich die lehrende Aufgabe der Lehrkraft?

    In sehr heterogenen Lerngruppen, wie sie bei inkludierten Unterrichtsklassen naturgegeben bestehen, ist so genannter binnendifferenzierter Unterricht von besonderer Bedeutsamkeit. Das Unterrichtsgeschehen sollte demnach für jeden einzelnen Schüler derart gestaltet werden, dass dieser ein Maximum an Unterrichtsinhalten aufnimmt und eine bestmögliche Leistungsentwicklung zu beobachten ist. Um die Lernbedingungen in Inklusions-Klassen annähernd auf den gleichen Stand zu bringen, bietet es sich an, die (offene) Aufgabenstellung bzw. unterrichtseinleitende Problemsituation individuell an die Voraussetzungen der Lernenden anzupassen.