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    Wissenslücken und fehlenden Grundlagen

    Veröffentlicht am 24.08.2020

    Schulischer Unterricht – besonders in mathematischen, naturwissenschaftlichen oder wirtschaftlichen Fachbereichen – soll immer weniger vertiefende Grundlagen, dafür mehr Kompetenzen im Anwendungsbereich vermitteln.
    Sicherlich sind diese Kompetenzen wichtig, aber ohne richtig abrufbare Grundlagen kaum zielgerichtet zu entwickeln. Besonders Schüler und Schülerinnen mit Wissenslücken aus vorangegangen Schuljahren haben in höheren Klassenstufen Probleme, komplexere Aufgaben oder zusammenhängende Anwendungsaufgaben (Textaufgaben) zu lösen.
    Aber auch in den sprachlichen Bereichen führen unzureichende Rechtschreib- und Grammatikkenntnisse oder fehlendes Vokabelwissen bei Fremdsprachen in den höheren Klassen zu Problemen, wenn es um zusammenhängende Darstellungen wie zum Beispiel in Aufsätzen, Analysen oder Interpretationen geht.

    Zu Beginn eines neuen Schuljahres oder nach einer verpatzten Leistungsüberprüfung ist meistens die Zeit der guten Vorsätze. Oftmals enden diese guten Vorsätze in Frustration, wenn Schülerinnen und Schüler in einem neuen Stoffgebiet nichts mehr verstehen und wieder schlechte Noten schreiben. Die Gründe dafür liegen neben den Anforderungen des jeweiligen Stoffgebietes auch in den fehlenden Grundlagen.

    Schülerinnen und Schüler fühlen sich oft überfordert, wenn die Fachlehrkräfte Grundlagenwissen voraussetzen und bei Erläuterungen oder Musteraufgaben auf dieses Wissen nicht mehr tiefer eingehen. Sie bleiben buchstäblich an einem Zwischenschritt, einer Definition, einer Formel hängen, versuchen zu verstehen beziehungsweise nachzuvollziehen und folgen dadurch nur noch abgelenkt oder gar nicht den Erläuterungen ihrer Lehrkräfte. Die Folge: Zu den bereits bestehen Wissensdefiziten bauen die Schülerinnen und Schüler zwangsläufig neue Wissenslücken auf.

    Was kann man also tun, um den Anforderungen höherer Klassen, der Berufsausbildung oder eines Studiums gerecht zu werden, wenn sich im Laufe der letzten Schuljahre Wissenslücken aufgebaut haben?

    Nachfolgend werden ein paar Denkanstöße gegeben, um Wissenslücken rechtzeitig zu erkennen und den fehlenden Schulstoff Zug um Zug nachzuarbeiten.

    Das Schließen von Wissenslücken kann als ein fortlaufender und sich immer wiederholender Prozess angesehen werden, denn neben tatsächlichen Wissenslücken entstehen auch Defizite dadurch, dass bestimmte Grundlagen länger nicht mehr benötigt und dadurch nicht mehr geübt wurden.

    Zyklus Wissenslücken schließen

    Abb.: «Zyklus Wissenslücken schließen» (Andre Wiesener © die hauslehrer® GmbH & Co. KG)

    1. Erkennen

    Wissenslücken zu erkennen ist ein permanenter Prozess, der von Schülerinnen und Schülern einen gewissen Grad an Ehrlichkeit sich selbst gegenüber und auch einen gewissen Grad an Motivation und Selbstdisziplin erfordert.

    Einige Schülerinnen und Schüler erkennen bereits beim Einstieg in ein neues Thema (besonders in mathematischen, naturwissenschaftlichen oder wirtschaftlichen Fachbereichen), welches Grundlagenwissen notwendig ist, um das neue Thema zu besser zu verstehen.

    Andere erkennen diese Zusammenhänge nicht. Sie benötigen Hilfe von ihren Lehrkräften, denn auch Lehrkräfte haben die Möglichkeit, Unsicherheiten ihrer Schülerinnen und Schüler entgegenzuwirken und vor dem Einstieg in ein neues Thema klar aufzuzeigen, welche Grundlagen und welcher Wissensstand für das neue Thema vorausgesetzt wird.

    Um Wissenslücken nicht erst mitten in einem Thema zu erkennen, ist es wichtig, sich vor jedem neuen Stoffgebiet einen Überblick zu verschaffen. Dabei können folgende Anregungen hilfreich sein:

    • Die Fachlehrkräfte in der Schule fragen, was in einem neuen Themenkomplex erwartet wird.
    • Im Lehrbuch einen Überblick über das Thema sowie die Aufgaben- und Fragestellungen verschaffen
    • Die eigenen Leistungsüberprüfungen hinsichtlich fehlender Grundlagen auswerten.
    • Zu Hause die älteren Geschwister um Unterlagen, geschriebene Leistungsüberprüfungen und generell um Hilfe bitte.
    • Im Internet recherchieren, ob andere Schülerinnen und Schülern bei diesem Thema auch Probleme hatten.
    1. Nachholen

    Sind Wissenslücken erkannt, ist es wichtig, die für ein neues Thema notwendigen Grundlagen sofort nachzuholen und nicht erst zu warten, bis dieses Wissen im Unterricht oder bei den Hausaufgaben abgefordert wird.

    Sinnvoll ist es, sich einen kleinen Plan zu machen, was bis zu welchem Zeitpunkt nachgeholt werden muss. Eine andere Möglichkeit ist es, sich Schlagworte ins Hausaufgabenheft einzutragen, um das Nachholen nicht zu vergessen.

    Schülerinnen und Schüler, die Schwierigkeiten haben, Schulstoff selbstständig zu erarbeiten und das Gelernte in Übungen anzuwenden, sollten sich Unterstützung holen. Das spart in der Regel Zeit beim Aufholen von Wissenslücken und bringt weniger Frustration, wenn man Sachverhalte, Zusammenhänge und Lösungsansätze nicht gleich versteht.

    Gute Hilfsmöglichkeiten können sein:

    1. Festigen und Auffrischen

    Wurde Grundlagenwissen erst einmal nachgeholt, ist ein guter Grundstock gelegt. Um Grundlagenstoff jedoch anwendungsbereit zu halten und diesen nicht zu vergessen, ist es notwendig, diesen hin und wieder zu wiederholen.

    Eine Auffrischung von Grundlagenwissen sollte spätestens dann erfolgen, wenn es wieder für ein neues Themengebiet benötigt wird.

    Sich immer wieder mit demselben Grundlagenwissen zu beschäftigen bringt zudem den Vorteil, dass dieses sich im Gedächtnis verfestigt und auch nach der Schulzeit besser behalten wird.

    Tipp

    Wenn Schülerinnen und Schüler sich zum Beispiel beim Schulstart nach den großen Ferien oder beim Einstieg in ein neues Themengebiet eigene Ziele gesteckt haben, also die Motivation besonders hoch ist, ist auch die Bereitschaft für etwas Mehrarbeit vorhanden. Erkennen Eltern diesen Zustand, sollten sie mit ihren Kindern über sinnvolle Unterstützung sprechen und gemeinsam Strategien entwickeln, wie Wissenslücken sinnvoll und dauerhaft geschlossen werden können.