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    Free-to-Play Computerspiele und ihre Gefahren

    Veröffentlicht am 26.02.2021

    Zocken Free-to-Play Computerspiele Kinder ab?

    In diesem Stream wollen wir uns mit dem weltweiten Phänomen der Free-to-Play Spiele beschäftigen.
    Zu den bekanntesten Vertretern dieser Spieleart gehören „Fortnite“ und „Genshin Impact“. Free-to-Play Spiele sind, wie ihr Name bereits verrät, kostenlos. Man downloadet einen entsprechenden Titel und los geht’s – oder doch nicht?

    Wie das Geschäftsmodell Free-to-Play funktioniert, warum es eine Gefahr für Kinder und den elterlichen Geldbeutel sein kann und wie man damit umgehen sollte, wenn das eigene Kind Free-to-Play Games spielt, besprechen wir in unserem Live-Stream.

     

     

     

     

    Stream Inhalt

    Was sind Free-To-Play Spiele und worin unterscheiden sie sich von den klassischen PC Spielen?

    Free-To-Play Computer bzw. Smartphone/Tablet Spiele unterscheiden sich von klassischen PC Spielen zum einen dadurch, dass das Spielen selbst kostenlos ist. Man erhält also tatsächlich ein vollständiges Spiel, ohne dafür bezahlen zu müssen. Zum anderen besitzen Free-To-Play Spiele in aller Regel keine Story. Es gibt also nicht so etwas wie einen Story-Modus, sondern es wird ein Spielprinzip zur Verfügung gestellt, dass Partie für Partie wiederholt wird. Bei klassischen Computerspielen existiert in aller Regel eine Art Story und bei sehr guten Spielen sogar ein filmreifes Drehbuch. Zusätzlich enthalten klassische Spiele meist auch Elemente von „Free-To-Play“ Spielen in Form eines Online Modus.

    Was sind beliebte/bekannte Free-To-Play Spiele?

    Besonders bekannte Free-To-Play Spiele sind „Candy Crush Saga“, „Farmville“, „Fortnite“, „League of Legends“, „Dota“ und „Counterstrike“. Für all diese Spiele muss keinerlei Geld bezahlt werden, um sie benutzen zu können. Es existieren auch keine versteckten Zusatzinstallationen wie oft üblich bei kostenloser Software .

    Wie verdienen Macher von Free-To-Play Spielen Geld?

    Geld verdienen die Macher von solchen Spielen natürlich trotzdem. Zwei Arten des Geldverdienens sind dabei am häufigsten. Der Kauf von „kosmetischen Artikeln“ und der Kauf von reduzierter Wartezeit. Kosmetische Artikel beziehen sich auf das Aussehen der Figur, die man im Spiel steuert. Dazu gehören Frisuren, Kleider, die allgemeine Erscheinung der Figur und vieles mehr. Das Game zu spielen kostet also nichts, seine Figur zu individualisieren und personalisieren hingegen schon. Ironischerweise waren solche kosmetische Artikel bei klassischen Computerspielen lange Zeit nur witzige Extras, deren Existenz nicht oder kaum in die eigentliche Bewertung des Spiels hineingeflossen ist. Free-To-Play Spiele haben die witzigen Extras zu einer Geschäftsidee gemacht.

    Der Kauf von reduzierter Wartezeit ähnelt da schon eher dem eigentlichen Kauf eines Spiels. Bei diesem Finanzierungsmodell kann der Spieler 1 bis 2 Stunden ohne Unterbrechung spielen, wird dann allerdings zu einer Pause gezwungen. Es sei denn, er bezahlt. Dann kann er für weitere Stunden ungehindert spielen.

    Während die erste Variante das Bedürfnis, die eigene Individualität zum Ausdruck zu bringen, nutzt, um Geld zu verdienen, macht sich die zweite Variante den Spaß- und Sucht-Faktor von Computerspielen zunutze.

    Was macht diese Art des Kommerzes so gefährlich für Kinder bzw. den Geldbeutel ihrer Eltern?

    Free-To-Play Spiele stellen eine potenzielle Gefahr für Kinder dar, da die sie das Gefühl für Kosten und Geld austricksen. Das Verständnis für Kosten ist beim Ausgeben von Bargeld recht plastisch. Man hat 10 Euro im Geldbeutel und nachdem man sie ausgegeben hat, sind sie weg. Ein anderer Effekt ist bei „Plastikgeld“, also Kreditkarten zu erleben. Auch Erwachsene geben mehr Geld aus, wenn sie mit Geldkarten zahlen, als wenn sie Bar bezahlen. Kinder haben zudem ein sehr viel geringer ausgeprägtes Gefühl für Kosten und Geld als Erwachsene. Ein Effekt, der bereits bei Erwachsenen zu höheren Ausgaben verführt, hat entsprechend eine noch größere Wirkung auf Kinder.

    Dieser Effekt wird bei Free-To-Play Spielen eingesetzt, bei denen echtes Geld zuerst in eine InGame-Währung gewechselt wird. Man gibt also keine Euros aus, sondern z.B. „Kristalle“.

    Darüber hinaus handelt es sich meist um kleine Beträge. Die Wartezeit zu verkürzen kostet so nur einen Euro. Ein Euro ist nicht viel und man möchte eben unbedingt weiterspielen. Gibt man allerdings regelmäßig einen Euro aus, so „läppert sich“ der ausgegebene Betrag und nach kurzer Zeit hat man mehr ausgegeben als bei einem klassischen Spiel.

    Wo/wie bekommen Kinder Free-To-Play Spiele in die Hände?

    Kinder und Jugendliche findet man regelmäßig ganz an der Spitze des Interesses für neue (digitale) Entwicklungen. Sie finden oftmals auf sehr kreative Weise Wege, Neuheiten zu testen. Free-To-Play Spiele finden sie dabei vor allem in den Playstores ihres Smartphones/Tablets oder bei Videospielplattformen wie „Steam“.

    Sollte man seinen Kindern das Spielen von Free-To-Play Titeln verbieten?

    Verbote sind immer schwierig, da sie den Wert des angestrebten Dinges erhöhen. Zumal Kinder wie erwähnt sehr kreativ sind im Finden von Wegen, ihr Ziel zu erreichen. Free-To-Play Spiele findet man zudem auf jeder digitalen Plattform, was ein Verbot praktisch kaum umsetzbar macht. Restriktive Maßnahmen bedeuten also eher einen Kontrollverlust als einen Kontrollgewinn. Allerdings können Free-To-Play Spiele zu einer Kostenfalle für Ihr Kind und Sie selbst werden.

    Was sind Vorsichtsmaßnahmen, die man als Eltern treffen sollte, bevor man seinem Kind Zugang zu Free-To-Play Spielen erlaubt?

    Wir empfehlen daher, machen Sie es Ihrem Kind unmöglich, Geld in Free-To-Play Spielen auszugeben. Hinterlegen Sie auf dem Medium, welches Ihr Kind nutzt, keine Zahlungsdaten bzw. sichern Sie diese mit einem Passwort, welches Ihr Kind nicht kennt. Aufgrund der allgemeinen Suchtproblematik, die von allen digitalen Medien ausgeht, sollte  das Spielen von Free-To-Play Titeln nur als Belohnung nach erfolgreich getaner Arbeit (Hausaufgaben, Hausarbeit etc.) erlaubt werden.

    Zu guter Letzt gilt wie immer, schauen Sie, was Ihre Kinder machen. Spielen Sie mit ihnen ihre Free-To-Play Lieblingstitel. So können Sie direkt die Gefahren beurteilen und ihren Kindern Hilfestellung geben. Free-To-Play Spiele können auf diese Weise zu einer lehrreichen Erfahrung über Verlockungen der Welt, Wert von Geld und Finanzplanung werden.