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    ADHS – eine seltene Störung mit 2 unterschiedlichen Klassifikationen & ernstzunehmender Symptomatik

    Veröffentlicht am 08.05.2017

    Die so genannte Aufmerksamkeitsdefizit -/Hyperaktivitätsstörung ist für viele Menschen keine unbekannte Erscheinung.

    Zu den kennzeichnenden Merkmalen der Gruppe von Störungsbildern wie Unaufmerksamkeit, motorische Unruhe und Impulsivität gehören:

    • Störung der Aufmerksamkeit samt mangelnder „Ausdauer“ bei Aktivitäten sowie Tendenz, Tätigkeiten zu wechseln, ohne sie zu vollenden
    • Unruhiges Verhalten, begleitet von der Problematik, nicht stillsitzen zu können
    • Impulsivität mit abrupten motorischen und/oder verbalen Handlungen, welche nicht in den sozialen Zusammenhang passen

    In vielen Fällen tritt ADHS gleichermaßen in den drei vorgenannten Verhaltensmustern auf. In manchen Fällen ist einer der drei Bereiche stärker ausgeprägt als die anderen.

    Um festzustellen, ob eine entsprechende Störung vorliegt, ist der frühe Beginn der korrespondierenden Symptome notwendig. In der Regel wird vor dem Alter von sechs Jahren AHDS diagnostiziert, wenn es über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten beobachtet worden ist. Statistisch gesehen sind Jungen wesentlich häufiger von ADHS betroffen als Mädchen.

    Gewisse andere Störungen, deren Diagnose mehr als zufällig oft mit Hyperkinetischen Störungen zusammenfällt, sind für die Feststellung von ADHS nicht erforderlich. In erster Linie sind hiermit Entwicklungsstörungen der Sprache, des Lesens und der Rechtschreibung sowie Störungen des Sozialverhaltens neben emotionalen Störungen gemeint.

    Eine Diagnose von ADHS ist erst ab dem sechsten Lebensjahr sinnvoll, zumal zuvor hyperaktives und unaufmerksames Verhalten schwerlich von natürlicher, entwicklungsbedingter Unruhe abzutrennen ist. Ferner sind Hyperkinetische Störungen, also auch ADHS, lediglich bei auffälliger Ausprägung festzustellen. Unruhiges Verhalten sollte vor dem Hintergrund des entsprechenden Entwicklungsalters und der jeweiligen Intelligenz bewertet werden.

    Um Hyperkinetische Störungen bzw. ADHS zu klassifizieren, stehen zwei Systeme zur Verfügung:

    1. Klassifikationsschema nach ICD-10 der World Health Organization (WHO)
    2. Klassifikationsschema nach DSM-IV der American Psychiatric Association (APA)

    Die Einordnung Hyperkinetischer Störungen basiert auf den in der ICD-10 festgelegten Kriterien. Dazu bedarf es eines abnormen Grades und eines situationsübergreifenden sowie andauernden Zustands von Unaufmerksamkeit, Überaktivität und Unruhe. Diese Störungen dürfen nicht durch Affekte verursacht sein. Autismus schließt jedoch ADHS nicht grundsätzlich aus.

    Weiter wird in der ICD-10 zwischen sog. Forschungskriterien und klinischen Kriterien unterschieden. Während die klinischen Kriterien Hyperaktivität bzw. Impulsivität und Aufmerksamkeitsstörung in den Vordergrund stellen, sind laut Forschungskriterien mindestens sechs der neun Symptome von Unaufmerksamkeit, drei der vier Symptome von Überaktivität und eins der vier Symptome von Impulsivität für die Diagnose von ADHS notwendig. Außerdem bedarf es für die Einordnung als Störung erkennbares Leiden oder eine Beeinträchtigung der sozialen, schulischen oder beruflichen Funktionsfähigkeit.

    Symptome für Hyperkinetische Störunge

    Laut Forschungskriterien für Hyperkinetische Störungen gemäß ICD-10 gilt ein Kind als unaufmerksam, wenn wenigstens sechs Monate lang mindestens sechs der nachstehenden Symptome von Unaufmerksamkeit in unnormalem Ausmaß für das entsprechende Alter zutreffen.

    1. Häufiges unaufmerksames Verhalten gegenüber Details bzw. Sorgfaltsfehler bei den schulischen Arbeiten/Aktivitäten
    2. Unfähigkeit der Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit bei Aufgaben
    3. Scheinbares Nicht-Wahrnehmen/Umsetzen von Anweisungen
    4. Mangelndes Nachvollziehen von Erklärungen
    5. Häufige Beeinträchtigung bei der Organisation von Aufgaben und Aktivitäten
    6. Häufiges Vermeiden ungeliebter, d. h. geistiges Durchhaltevermögen erfordernder Arbeiten, wie z. B. Hausaufgaben
    7. Häufiges Verlieren von für gewisse Aufgaben notwendigen Gegenständen wie z. B. Bücher, Stifte oder Werkzeuge
    8. Häufige Ablenkung durch externe Störquellen wie z. B. Mitschüler
    9. Häufige Vergesslichkeit bei alltäglichen Aktivitäten

    Symptome für Überaktivität

    Bei Überaktivität sind über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten drei der folgenden Symptome von Überaktivität in atypischem Ausmaß für das entsprechende Alter maßgeblich:

    1. Häufiges Fuchteln mit Händen und Füßen
    2. Verlassen des (Sitz-)Platzes im Klassenraum
    3. Häufiges Herumlaufen in unpassenden Situationen
    4. Häufiges unnötiges laut Sein beim Spielen
    5. Aufzeigen eines anhaltenden Musters auffallender motorischer Aktivitäten, welche nicht durch Verbote beeinflussbar sind

    Symptome für Impulsivität

    Für Impulsivität gilt über mindestens sechs Monate gemessen wenigsten eins der nachstehenden Symptome von Impulsivität in unnormalem Ausmaße für das entsprechende Alter als kennzeichnend:

    1. Häufiges Herausplatzen der Antwort vor Beendigung der Fragestellung
    2. Häufige Unfähigkeit des Abwartens (bzgl. Mitschülern)
    3. Häufiges Unterbrechen und Stören (bei Gesprächen oder Spielen)
    4. Häufiges stark ausgeprägtes Reden ohne Achtung sozialer Grundregeln

    Laut den Forschungskriterien ist der Beginn der Störung vor dem siebten Lebensjahr zu erwarten.

    Des Weiteren gibt ICD-10 vor, dass die Kriterien in diversen Situationen erfüllt sein sollen. Beispielsweise ist die Kombination von Überaktivität und Unaufmerksamkeit sowohl zu Hause als auch in der Schule zu beobachten. Auch sollen die Symptome deutliches Leiden oder Beeinträchtigungen der sozialen, schulischen oder beruflichen Funktionsfähigkeit hervorrufen.

    Das Klassifikationssystem nach DSM-IV beinhaltet nicht die Unterscheidung zwischen Forschungskriterien und klinischen Kriterien.

    Nach DSM-IV sollen wenigstens sechs der folgenden Symptome von Unaufmerksamkeit während der vergangenen sechs Monate in atypischem Ausmaß für das entsprechende Alter feststellbar sein:

    Symptome für Unaufmerksamkeit

    1. Häufiges Nicht-Beachten von Details/Flüchtigkeitsfehler bei Schularbeiten
    2. Häufige Schwierigkeiten, die Aufmerksamkeit bei Aufgaben über längere Zeit aufrechtzuerhalten
    3. Häufiges Nicht-Zuhören
    4. Häufiges Nicht-Ausführen von Anweisungen anderer
    5. Häufige Schwierigkeiten bei der Organisation von Aufgaben und Aktivitäten
    6. Häufiges Vermeiden von Aufgaben
    7. Verlieren von zweckdienlichen Gegenständen
    8. Häufiges leicht abgelenkt Sein durch äußere Reize
    9. Häufige Vergesslichkeit bei Alltagstätigkeiten

    Symptome für Hyperaktivität

    Um nach DSM-IV als hyperaktiv zu gelten, bedarf es der Erfüllung von wenigstens sechs der nachstehenden Kriterien der Hyperaktivität und Impulsivität während der letzten sechs Monate:

    1. Häufiges Zappeln mit Händen oder Füßen
    2. Häufiges unerwartetes Aufstehen in unangebrachten Situationen
    3. Häufiges Herumlaufen in unpassenden Situationen
    4. Häufige Schwierigkeiten bei ruhigem Spielen/ruhiger Beschäftigung
    5. Häufiges „Getriebensein“ ohne ersichtlichen Grund
    6. Häufiges übermäßig vieles Reden
    7. Häufiges Herausplatzen mit Antworten vor Beendigung der Fragestellung
    8. Schwierigkeit beim Abwarten (bzgl. Mitschülern)
    9. Häufiges Stören und Unterbrechen anderer z. B. in Gesprächen

    Laut DSM-IV treten einige Symptome der Hyperaktivität, Impulsivität oder Unaufmerksamkeit bereits vor dem Lebensalter von sieben Jahren auf.

    Beeinträchtigungen durch diese Symptome sollen in wenigstens zwei Bereichen wie z. B. Schule und zu Hause beobachtbar sein. Ferner sind deutliche Hinweise auf auffallende Beeinträchtigungen der sozialen, schulischen oder beruflichen Funktionsfähigkeit für eine Diagnose notwendig.

    In der Altersgruppe zwischen 4 und 17 Jahren ist laut DSM-IV mit einer Häufigkeit von zwei bis sieben Prozent, nach den strenger gefassten ICD-10-Kriterien mit einer von ein bis zwei Prozent von ADHS-Betroffenen zu rechnen. Jungen sind dabei deutlich häufiger betroffen als Mädchen.

    Trotz des relativ geringen Anteils von ADHS-Kindern und -Jugendlichen in der Bevölkerung ist eine zeitnahe Diagnose sowie ein folgender professioneller Umgang ungemein wichtig.

    Leitsymptome für ADHS

    Obwohl die Symptomatik bei ADHS unterschiedlich ausfallen kann, sind doch grundlegende Leitsymptome auszumachen:

    • Aufmerksamkeitsschwäche wie beim „Hans Guck-in-die-Luft“
    • Impulsivität wie beim „Paulinchen“, welches fasziniert mit dem Feuer spielt
    • Hyperaktivität wie beim „Zappel-Philipp“

    Es empfiehlt sich bei einem Verdacht aufgrund nachweislicher Leitsymptome eine (fach)ärztliche Diagnose seitens eines Arztes bzw. Psychiaters.

    Dank speziell geschulter Lehrkräfte sowie jahrelanger Erfahrung sind Schüler mit diagnostizierter ADHS beim Institut „die hauslehrer“ gut aufgehoben und werden professionell bei schulischen und Lernproblemen unterstützt.