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    Rechtschreibung lernen

    Die Rechtschreibung (Fachbegriff: Orthographie, nach aktuell gültiger Rechtschreibung auch: Orthografie) ist die „allgemein übliche Schreibweise der Wörter einer Sprache in der verwendeten Schrift. Eine davon abweichende Schreibung wird allgemein als Rechtschreibfehler bezeichnet.“1 Die Rechtschreibung zu lernen bedeutet dementsprechend, die üblichen Schreibweisen der Wörter kennenzulernen, sie zu erschließen und sie zueinander in Beziehung zu setzen. Dies geschieht durch Anwendung bestimmter Regeln, die die Wörter „aufschlüsseln“, indem nach sinn-, funktions- oder bedeutungstragenden Elementen der Wörter gefragt wird (zum Beispiel Wortstämme und Wortstammveränderungen, Vor- und Nachsilben, Personalendungen usw.). Die Wissenschaft, die sich mit diesen inneren Strukturen der Wörter und deren Erforschung beschäftigt, ist ein Teilgebiet der Grammatik und heißt Morphologie (auch: Morphematik oder Morphemik).

    Rechtschreibung in der Grundschule

    Deutsche Kinder lernen die Rechtschreibung meist ab der 1. Grundschulklasse, also im Alter von ca. 6 Jahren. Die ersten Schritte, die die Kinder beim Erwerb der Schriftsprache machen, sind jedoch oft viel zu klein und werden oft von einem völlig falschen, fatalen didaktischen Prinzip begleitet. Es lautet: „Schreibe es so, wie du es sprichst.“ Anstatt das Schreiben also als einen Akt der Schärfung der (auszubildenden) grammatikalischen Sinne und als eigenes, autonomes Lernfeld zu begreifen, wird den Kindern suggeriert, das richtige Schreiben läge bereits in der Aussprache begründet und von ihr aus direkt und vollständig herleitbar. Dabei ist gerade das Deutsche eine Sprache, für die dieser Ansatz nicht gilt: Seine Alphabetschrift weicht nämlich in erheblichem Maße von der sprachlichen Verwendung und dem Vorkommen ihrer Laute (Phoneme) ab. Während im Deutschen – die Lehnwörter einbezogen – rund 60 Laute vorkommen, stehen nur 30 Buchstaben zur Verfügung. Jedes „sprechgetreu“ schreibende Grundschulkind muss also bei der natürlichen Erweiterung seines Wortschatzes früher oder später an den Punkt kommen, an dem ihm entweder die Buchstaben ausgehen oder es Laute spricht, für die es keine Verschriftlichung kennt.

    Tipps und Tricks um Rechtschreibung zu lernen

    • Suche die Regel! Für die Orthographie fast aller deutschen Wörter gibt es Regelanwendungen, Bildungs- oder Ableitungsprinzipien, die leicht zu verstehen und durch ein wenig Übung sicher zu verinnerlichen sind.
    • Lerne die Regelausnahmen! Auch wenn sie dir erst einmal wie überflüssiger Ballast vorkommen, auf ihrer Basis kann später oft eine Brücke in eine Fremdsprache geschlagen oder andere, bislang unbekannte Wörter können verstanden werden.
    • Viel lesen trainiert das Wort- und Buchstabenbewusstsein!
    • Lassen Sie es nicht zu, dass Ihr Kind zum Legastheniker abgestempelt wird, nur weil ihm bisher niemand die deutsche Sprache richtig erklärt hat!

    Wie Lehrer lernen, Rechtschreibung zu lehren

    Der Linguistik-Professor Günther Thomé hat bereits 2011 auf den Besorgnis erregenden Umstand hingewiesen, wie sogar angehende Gymnasiallehrer in ihrem Lehramtsstudium bis dato lernen, Schülern den Erwerb der Rechtschreibung beizubringen – nämlich gar nicht.2 Er schreibt: „Innerhalb des lehrerausbildenden Studiums ist der sprachdidaktische Teil in der Regel im Fach Germanistik angesiedelt. Hier findet er aber oftmals keinen Platz, oder es gibt nur eine kleine Nische, die durch Lehrauftrage und Überlaststellen aufgefüllt wird (…). Professuren mit dem Schwerpunkt Orthographie-Erwerb sind reine Mangelware. Gymnasiallehrer absolvieren beispielsweise in ihrem Studium kein einziges Seminar zum Rechtschreiberwerb, von LRS/Legasthenie-Seminaren ganz zu schweigen.“ Besonders rechtschreibschwache Schüler hätten unter solcher Mangelausbildung ihrer Lehrer zu leiden. Anstatt dass sie mit ansteigenden Klassenstufen immer besser werden (ihre Fehler also mit der Zeit ausschleichen), scheint genau die entgegengesetzte Tendenz zu bestehen: Sie werden immer schlechter, ihnen drohe, so Thomé, ein regelrechter „Rechtschreibkollaps“.

    Merkmale guten Rechtschreibunterrichts

    Wer sich also auf die Schule und deren Ansätze zum Rechtschreiberwerb verlässt, hat keine guten Karten. Viel zu wenig und viel zu inkonsequent werden beispielsweise Rechtschreibregeln und -regelausnahmen besprochen, diskutiert und vertieft. Dabei ist die Schreibung deutscher Wörter zu etwa 80% durch die Anwendung von Regeln erschließbar (der Rest sind Ausnahmen und Sonderfälle). Hinzu kommt, dass immer noch als Erstinformationen falsche oder halbrichtige Regeln gelehrt werden. Prominentes Beispiel: „Nach einem kurzen Selbstlaut (Vokal) kommt ein Doppel-Mitlaut (Konsonant).“ Richtiger und weitreichender wäre indes die Regel: „Nach einem kurzen Vokal kommen mindestens zwei Konsonanten (aber nicht unbedingt dieselben!).“ Nun erst ist ersichtlich, dass die Schreibung der Wörter „Kamm“ und „Hemd“ unter ein und dasselbe Prinzip fallen, während „hat“ eine Ausnahme darstellt.

    „die hauslehrer“ und das Rechtschreiblernen

    Die Lehrkräfte unseres Instituts sind auf die Lernschwierigkeiten einzelner Schüler geschult; anders als die Lehrer in der Schule haben und nehmen sie sich die Zeit, sich mit den speziellen Problemen, aber auch dem Nachholbedarf jedes einzelnen Schülers auseinanderzusetzen. Dabei leisten wir oft – gerade was die Rechtschreibung angeht – mehr, als es die Schule vermag. Und sollte es in seltenen Fällen doch einmal dazu kommen, eine Teilleistungsstörung wie Legasthenie als Ursache für die Verzögerung des Schreibenlernens auffangen zu müssen oder zu erkennen, so sind unsere Lehrkräfte auch dazu willens und in der Lage.

    Verweise

    1. Wikipedia-Eintrag „Rechtschreibung“: https://de.wikipedia.org/wiki/Orthographie (zuletzt aufgerufen am 06.01.2016).
    2. Günther Thomé: „ABC und andere Irrtümer der Orthographie, Rechtschreiblernen, LRS/Legasthenie“; 1. Aufl. 2011; Oldenburg: Institut für sprachliche Bildung.