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    Richtig lernen will gelernt sein (Teil II)

    Veröffentlicht am 14.06.2016

    Im ersten Teil dieser Blogreihe bin ich auf die Idee eingegangen, Lernen als ein Projekt zu sehen, das geplant werden kann. Mit der Erstellung von Lernplänen und der Unterteilung in übersichtliche Lernschritte können Erfolge geplant werden. Dabei ist es aber auch besonders wichtig, gezielt Pausen zu setzen und sie einzuhalten.

    Zu Teil I

    Ich möchte nun vertiefend darauf eingehen, warum dies so ist:

    Eine Pause ist eine zeitlich begrenzte Unterbrechung eines Vorgangs, beziehungsweise einer Tätigkeit, die nach dem Ende wieder aufgenommen und weitergeführt wird. Innerhalb dieser Unterbrechung sollten sich Körper und Geist regenerieren und stärken können. Unser Gehirn ist ein sehr arbeitsintensives Organ, welches circa 20% der täglich durch die Nahrung zugeführten Energie verbraucht. Beim Lernen, also beim Denken, wird es am stärksten beansprucht. Da dies auf biologischer Ebene ein elektrochemischer Prozess ist, der im wässrigen Milieu stattfindet, sollte in jeder Pause Elektrolyte und Wasser, bzw. zuckerreduzierte Getränke zugeführt werden, um eine volle Funktionsfähigkeit aufrecht zu erhalten. Doch dies ist nur die eine, die physikalische Notwendigkeit einer Pause. Denn auch in der Pause schaltet sich das Gehirn nicht einfach aus, sondern beschäftigt sich unterbewusst weiter mit dem neu aufgenommenen Lernstoff. Aber der Geist kann sich nur entspannen und neue Kraft tanken, wenn er nicht mit neuen Eindrücken oder Informationen gefüttert und so abgehalten wird, die alten bzw. gerade erst neu gelernten Inhalte zu verarbeiten.

    Trotz Pausen – Das Gehirn arbeitet weiter

    Als Eltern sollten sie deshalb darauf achten, dass die Pause von ihrem Kind nicht genutzt wird zum Fernsehen oder zum Lesen, um den Lernerfolg nicht unnötig zu gefährden. Eine gute Idee, eine Pause sinnvoll zu füllen, ist es, sich körperlich zu betätigen. Dies kann zum Beispiel auch das klassische „Müll runterbringen“ sein, wenn auch ihr Kind ihnen widersprechen wird, dass dies ein guter Pausenfüller ist…

    Da die Kinder meist im Sitzen, also bewegungslos lernen, hilft die Pause auch, den aufgestauten Bewegungsdrang abzubauen und die nächste Lerneinheit wieder ruhiger anzugehen. In dieser Zeit hat das Arbeitsgedächtnis, als Teil des Kurzzeitgedächtnisses, die Chance, die Informationen zu sortieren, zu Sinneinheiten zusammenzufügen und zu archivieren.

    Als versinnbildlichende Metapher könnte man sich ein Auto vorstellen, bei dem in voller Fahrt die Kupplung gelöst wird. Es bleibt nicht stehen, es rollt weiter…

    Daher ist es für die Lernfreude unabdingbar, Pausen von vornherein einzuplanen. So wird Erschöpfungszuständen vorgebeugt, bevor sie eintreten können.

    Gönn dir eine Pause – bevor du sie brauchst

    So kann die Lernerfahrung positiviert werden und die Hemmschwelle, bzw. der Widerstand „Ich muss mich ja noch hinsetzten und lernen…“ reduziert werden.

    Lernen ist immer mit Aufwand verbunden, doch kann die Bewertung des Aufwands eine Wandlung erfahren, wenn sie durch die richtige Herangehensweise ihren Schrecken verliert.

    Ob das Gelernte in unserem Gedächtnis bleibt, also dauerhaft abrufbar wird, hängt nicht nur von der Intensität des Lernens ab, sondern auch von den Emotionen, die sie begleiten. Wer sich schon mit dem buchstäblichen Finger im Hals an eine Aufgabe setzt, hat es natürlich doppelt schwer, Erfolge zu erzielen. Die außerordentlich positive Erfahrung, Schulstoff wirklich verstanden zu haben, setzt eine Motivation frei, die sich auf allen Ebenen positiv in die Zukunft hinein auswirken wird.

    Lernen kann man lernen

    Dass die Schule nicht nur das benötigte fachliche Wissen vermitteln soll, um als zukünftiger Erwachsener in der Gesellschaft einen Platz und eine Aufgabe zu finden, ist eine alte Forderung der Bildungsreformdebatte aus den 70er Jahren. Die Schüler sollen  befähigt werden, beim Lernen nicht nur Inhalte aufzunehmen und zu verstehen, sondern das Lernen als stets und ständig wiederkehrende Aufgabe zu bewältigen. Um dies zu garantieren, müssen auch Strategien und Methoden der Wissensaneignung gelehrt werden, die unabhängig von fachlicher Ausrichtung angewandt werden können.

    Ein wichtiges Stichwort hierbei ist die Nachhaltigkeit. Während Wissen sich kumulativ um sich selbst sammelt und so den Horizont erweitert, sind die Methoden sich dieses Wissen anzueignen ungebunden an Inhalte und Medien. Um es pädagogisch zu formulieren:

    „Methodenkompetenz fördert nachhaltiges Lernen“

    Die Etablierung von Lernfreude sollte sich als einer der Konsequenzen einstellen, damit diese Entwicklung zur unabhängigen Inhaltsaneignung wie selbstverständlich durchgeführt, alle Lernbereiche durchdringend zum Standard wird.

    Leider wird dies im Schulalltag heute nicht umgesetzt. Entweder ist keine Zeit dafür oder die Lehrer können es schlicht selbst nicht. Die zunehmende demographische Veralterung des aktuell tätigen Lehrpersonals ist dabei nicht hilfreich. Generationen von Schulpädagogen  haben diese Methoden während des Studiums nicht gelernt, weil es zu der damaligen Zeit einfach noch nicht auf dem Lehrplan stand. Besonders Lehrer der älteren Generation sind nicht mehr auf die aktuellen Anforderungen vorbereitet, die sich in einer Schülerkarriere heraus kristallisieren. Umso mehr ist die Initiative der Eltern in der schulischen Vor- und Nachbereitung gefragt.

    Wie Eltern helfen können

    Oft gewinnen wir in unserer Praxis den Eindruck, dass Eltern ihr Potenzial als Lernunterstützer für ihre Kinder unterschätzen. Obwohl sie ihren Kindern bei den Hausaufgaben und vor Prüfungen helfen, sie zum Lernen anregen – oder manchmal auch ermahnen müssen, zeigen sie ihnen selten Methoden, wie sie schneller und besser lernen können. Meistens, weil sie es nicht für nötig oder wichtig halten, solange die Noten akzeptabel bleiben. Doch auf längere Sicht greift die Einstellung zu kurz. Die Menge des neu hinzukommenden Schulstoffes, der täglich bewältigt werden muss, nimmt mit der Zeit zwangsläufig zu. Spätestens beim Wechsel von der Grund- zur Oberschule wird die Druckerhöhung deutlich spürbar. Das gesamte Grundschulwissen wird an den weiterführenden Schulen als gelernt und anwendungsbereit vorausgesetzt. Sitzt dieses nicht, tun sich Lücken auf. Verständnisdefizite häufen sich, die das Mitkommen im laufenden Unterricht nahezu unmöglich machen. Der Schüler muss nun mit großer Anstrengung an zwei Baustellen gleichzeitig arbeiten: Die liegengebliebenen Lücken müssen so schnell wie möglich geschlossen und die laufenden Inhalte sollen lückenlos verinnerlicht werden. Dies ist ein Spagat, der schnell zur Überforderung, und damit schließlich zu Frustration und Demotivation führt!

    Hier sind die Eltern gefordert. Und zwar schon frühzeitig, bevor das Kind in dieser perspektivarmen Situation dauerhaft in der Klemme steckt.

    „Die Chance bevorzugt den vorbereiteten Geist“

    Dieses Sprichwort sollte man sich zu Herzen nehmen, gerade wenn der Blick auf die eigenen Kinder fällt. Eltern werden ihr Kind selbstverständlich immer so gut wie es geht auf das Leben vorbereiten!

    Ich möchte Sie daher bitten, kurz daran zurückzudenken, als sie Ihrem Kind das Laufen beibrachten. Sie standen immer hilfreich zur Seite und haben Hand in Hand Stabilität für die ersten Schritte garantiert. Zusammen mit Ihrem Nachwuchs haben sie sich über die ersten – und weiteren – Fortschritte gefreut. Irgendwann konnten Sie loslassen und Ihr Kind lief los, meist zum anderen Elternteil, mit einem strahlenden Lächeln bei der Ankunft. Diese Szene möchte ich gerne als Prototyp der elterlichen Unterstützung und Begleitung sehen.

    Damals wie heute haben Sie immer noch die Möglichkeit, Ihr Kind auf seinem Weg nachhaltig voranzubringen. Unterstützen sie es auch heute bei Herausforderungen, die sich nicht sofort als solche zu erkennen geben. Begleiten Sie Ihr Kind solange, bis es sicher genug ist, den eingeschlagenen Weg alleine zu gehen. Lassen Sie frühzeitig los.

    Ermöglichen Sie Ihrem Kind das motivierende Gefühl, vorbereitet zu sein!

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