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    Tipps zum Üben von Diktaten

    Veröffentlicht am 03.07.2022

    Ob Diktate Sinn machen, also allein das Lernen für ein Diktat einen positiven Einfluss auf eine bessere Rechtschreibung hat, ist sehr umstritten. Gerade Grundschulkinder üben sehr intensiv für Diktate, um ihre Deutschnote nicht zu verschlechtern. Kommt es trotz aller Anstrengung dennoch zu schlechten Diktatnoten, bekommen einige Kinder regelrecht „Diktatangst“, was das Üben von Lernwörtern und Rechtschreibregeln für die Betroffenen nicht einfacher macht. Ein paar Tipps zum Üben von Diktaten können dabei unterstützen, Kindern etwas die Angst vor einem Diktat zu nehmen und das Üben für Diktate stressfreier zu gestalten.

    Angst nehmen

    Viele Kinder haben Angst vor Diktaten, weil sie befürchten, mit einer hohen Fehlerzahl und einer schlechten Note Ärger zu Hause zu bekommen oder vor der Klasse bloßgestellt zu werden. Eltern sollten daher gerade bei Diktaten darauf verzichten, zu hohe Erwartungen an ihre Kinder zu stellen oder Notendruck aufzubauen. Vielmehr sollten Fleiß und Motivation Messgrößen für die Vorbereitung auf ein Diktat sein.

    Positiv bestärken

    Damit Kinder beim Üben nicht die Lust verlieren, brauchen sie viel Anerkennung. Auch ein kleines, aber ehrlich gemeintes Lob sorgt dafür, dass Kinder ihren Übungswillen nicht so leicht verlieren.

    Kleine Bestätigungen, wie:
    „Schön, wie du dich die ganze Zeit konzentriert hast.“
    „Du wirst jeden Tag ein bisschen sicherer.“
    „Toll, dass du die Fehlerwörter jetzt richtig geschrieben hast.“

    können bei Kindern Wunder bewirken.

    Feste Übungszeiten

    Für ein Diktat zu üben, kostet nicht nur viel Zeit, es bedarf auch ein gewisses Maß an Konzentration. Deshalb sollten für das Lernen von Lernwörtern und das Schreiben von Diktatübungen konkrete Zeiten außerhalb der Hausaufgabenzeit festgelegt werden. Klare zeitliche Rahmenbedingungen zwischen Eltern und Kindern schaffen Sicherheit und machen den Kopf für das Üben frei. Für das Üben von Diktaten sollten klare und reale Übungsziele festgelegt werden. Sind diese erreicht, kann das Lernen unabhängig von der vereinbarten Übungszeit beendet werden.

    Frühzeitig mit dem Üben beginnen

    Je größer die Anzahl der neuen Lernwörter und die Länge der Diktattexte ist, desto früher sollte mit dem Üben begonnen werden. Hierbei ist es sinnvoll, zuerst die neuen Rechtschreibregeln und Lernwörter zu üben und erst im Anschluss ganze Sätze und Texte zu schreiben. Kinder, die von Anfang an ganze Diktate üben, finden es oft demotivierend, wenn die Fehlerzahl viel zu hoch ist.

    Diktieren wie beim Diktat

    Beim Diktieren von Texten sollte der gleiche Ablauf und das gleiche Sprechtempo geübt werden wie bei einem „scharfen“ Diktat. Die Kinder gewöhnen sich so an die an sie gesetzten Anforderungen und sind dann beim eigentlichen Diktat nicht irritiert.

    In der Regel laufen Diktate so ab:

    • Das ganze Diktat wird einmal komplett vorgelesen (ist nicht überall üblich).
    • Der ganze Satz wird einmal vorgelesen.
    • Der gleiche Satz mit Sprechpausen und gegebenenfalls klassenstufenabhängig mit Satzzeichen diktiert.
    • Nach Beendigung des Diktates wird Zeit zur Eigenkontrolle gegeben.

    Eltern und Kinder, die sich über den Ablauf eines Diktates im Unklaren sind, sollten bei der Lehrkraft in der Schule einfach mal nachfragen.

    Richtiges Korrigieren von Fehlerwörter

    Grundsätzlich gibt es zwei Arten fehlerhafte Schreibweisen zu korrigieren:

    • Falsches Wort mit Tintenkiller entfernen und dann das richtige einsetzen.
    • Durchstreichen mit Füller oder Bleistift und neu schreiben. Ist kein Platz für das neue Wort, dann ein Einfüge-Zeichen (V) setzen und das Wort am Ende des Diktates richtig hinschreiben.

    Auch hier sollten Eltern vor dem Üben eines Diktates nachfragen, was von der Lehrkraft hier abverlangt wird beziehungsweise was erlaubt ist.

    Tipp: Werden keine Vorgaben gemacht, ist es besser, falsch geschriebene Wörter sauber durchzustreichen. Das geht in der Regel nicht nur schneller und ist sauberer, sondern hat auch für die Kinder einen gewissen Lerneffekt.

    Berichtigen von Fehlerwörtern

    Kinder sollten beim Berichtigen von Übungsdiktaten das fehlerhafte Wort mehrfach richtig aufschreiben. Zudem kann zu Übungszwecken eine Fehlertabelle geführt werden, um im Kopf eine Verbindung zwischen dem Fehlerwort und der Rechtschreibregel herzustellen. Wird bei den Fehlern ein Muster erkannt, kann zudem die zugehörige Rechtschreibregel an anderen Beispielwörtern geübt werden.

    Fehlertabelle

    Abb. 1: «Fehlertabelle» (Andre Wiesener © die hauslehrer GmbH & Co. KG)

    Abwechslungsreich üben

    Abschreibdiktat

    Das Abschreibdiktat eignet sich besonders zum Erlernen der Rechtschreibung von neuen Wörtern. Falls nicht im Diktat schon markiert oder farblich hervorgehoben, ist es sinnvoll, die neuen Lernwörter vorab zu unterstreichen. Dieses hilft den Kindern dabei, sich auf die neu zu erlernenden Wörter besser zu konzentrieren.

    Laufdiktat (Schleichdiktat)

    Das Laufdiktat ist einer mehr spielerische Variante des Übens von Diktaten.

    Beim Laufdiktat wird der zu schreibende Text ein paar Meter entfernt vom Schreibtisch an die Wand, eine Schranktür oder das Fenster geklebt. Die Buchstabengröße sollte hierbei nicht zu klein gewählt werden. Das Kind „schleicht“ beziehungsweise geht ruhig vom Schreibplatz zum Diktattext, merkt sich eine Wortgruppe, einen Satz oder einen kleinen Abschnitt, geht zurück zum Schreibplatz und schreibt das Gemerkte auf.

    Beim Laufdiktat werden neben der Rechtschreibung auch die Konzentration und die Merkfähigkeit geübt. Diese Form des Übens ist besonders für Kinder mit erhöhtem Bewegungsdrang und Kinder, welche schwer ruhig sitzen können, geeignet.

    Fragediktat

    Beim Fragediktat hat das Kind die Möglichkeit, nach der richtigen Schreibweise eines Wortes zu fragen, wenn es sich unsicher ist. Hierbei geht es aber nicht um Vorsagen oder Vorbuchstabieren. Das Kind wird vielmehr durch Antworten auf dessen Fragen und gezielte Hinweise (Rechtschreibregeln, Eselsbrücken, deutliche Aussprache) zur richtigen Schreibweise hingeführt. Diese Form des Übens schult bei Kindern in besonderem Maße die Selbstverantwortung, bei schwierigeren Wörtern vor dem Schreiben richtig nachzudenken.

    Würfeldiktat

    Sechs neu zu lernenden Wörter und Wörter mit Fehlerschwerpunkten werden in eine Reihe geschrieben. Es werden insgesamt sechs Reihen, also 36 Wörter benötigt. Die einzelnen Reihen werden mit den Zahlen 1 bis 6 nummeriert. Durch Würfeln wird entschieden, welches Wort abgeschrieben oder diktiert wird. Der erste Wurf bestimmt die Reihe und der zweite Wurf das jeweilige Wort in der Reihe. Das Kind würfelt so oft, bis es alle Wörter einmal „getroffen“ hat. Versteckte Absicht ist hierbei natürlich, dass das Kind einzelne Wörter öfters schreibt, weil das Wort öfters „getroffen“ wurde, bevor das Spiel zu Ende ist.

    Tipp: Das Würfeldiktat kann man auch gut mit dem Galgenmännchen-Spiel kombinieren. Bei richtig geschriebenen Wörtern bekommt der Vorsprechende einen Strich und bei falsch geschriebenen Wörtern das Kind.

    Lernkarteikarten für neue Lernwörter nutzen

    Für Wörter, welche sehr schwierig zu schreiben sind oder welche nicht klar den gängigen Rechtschreibregeln zuzuordnen sind, ist es hilfreich, diese auf kleine Karteikarten zu schreiben und regelmäßig zu wiederholen (siehe das Karteilernsystem von „die hauslehrer“). Auf die Karteikarte können neben dem eigentlichen Wort zum Beispiel auch ein kleiner Satz, verwandte Wörter oder der Wortstamm geschrieben werden. Geübt werden können die Wörter nicht nur durch Schreiben, sondern auch durch Buchstabieren, Finden verwandter Wörter oder Aufsagen der Rechtschreibregel.

    Rechtschreibregeln und Eselsbrücken regelmäßig wiederholen und üben

    Um langfristig die Rechtschreibung zu verbessern und in Folge um auch langfristig bessere Ergebnisse in Diktaten erzielen zu können, sollten die wichtigsten Rechtschreibregeln und die wichtigsten Eselsbrücken der Rechtschreibung regelmäßig wiederholt werden. Nur so haben die Kinder die Möglichkeit, bei Unsicherheiten über die richtige Schreibweise, sich selbst anhand der Rechtschreibregeln und Eselsbrücken zu überprüfen.

    Fazit

    Es ist müßig, sich über Sinn und Unsinn von Diktaten zu streiten. Werden Diktate geschrieben, gilt es Schülerinnen und Schüler in geeigneter Wiese darauf vorzubereiten. Neben dem eigentlichen Lernen und Üben ist eine gute Kommunikation zwischen der Deutschlehrkraft, den Eltern und Schülerinnen und Schülern ein sehr gutes Mittel, um das Üben für Diktate individuell auf den Einzelnen abstimmen zu können.

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